Mittwoch, 11. Dezember

Praxistipps aus Ihrer Apotheke

Was hilft bei Verstopfung und Durchfall?

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Urlaub, Stress, Medikamente – am häufigsten reagiert der Körper mit Durchfall oder Verstopfung auf eine Änderung der Lebensumstände. Doch welches Mittel ist dann geeignet, um den Darm wieder auf den richtigen Weg zu bringen? Tipps dazu gibt jetzt unsere Expertin Rabea Terfloth. Sie ist Apothekerin in der Wigbold Apotheke in Neuenkirchen.

Verstopfungen – natürliche Hilfe

Bevor zu Arzneimitteln gegriffen wird, können bei einer Verstopfung häufig Allgemeinmaßnahmen die Stuhlfrequenz wieder erhöhen. Hierzu gehören eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Bewegung und eine ballaststoffreiche Ernährung. Sind all diese Maßnahmen nicht ausreichend, können zusätzlich Ballaststoffe wie Flohsamenschalen oder Weizenkleie zugeführt werden. 

Die erste Wahl aus der Apotheke

Als Arzneimittel der ersten Wahl gelten dann Präparate mit den Wirkstoffen Bisacodyl oder Natriumpicosulfat, die als Dragees, Tropfen oder Zäpfchen mit planbarer Wirkung helfen. Für eine dauerhafte Anwendung eignet sich besonders gut Macrogol, welches als Pulver oder Lösung eingenommen werden kann und harten Stuhl erweicht. 

Nicht mehr eingesetzt werden sollten Glaubersalz und Bittersalz, da es zu potenziell unerwünschten Arzneimittelwirkungen kommen kann, vor allem bei einer Daueranwendung.

Stoppt akuten Durchfall

Auch bei akuten Durchfällen kann schnell Abhilfe geschaffen werden. Da durch den großen Flüssigkeitsverlust auch vermehrt Elektrolyte ausgeschieden werden, ist eine Zufuhr eben dieser verlorenen Mineralien das Wichtigste. In der Apotheke erhalten Sie dafür fertige Elektrolyt-Glucose-Mischungen die, aufgelöst in stillem Wasser, den Körper optimal versorgen. 

Diese oralen Rehydratationslösungen gehören in jede Haus- und Reiseapotheke. Arzneimittel mit dem Wirkstoff Loperamid hemmen effektiv den Durchfall, sollten allerdings nur kurzfristig eingesetzt werden, da Sie die Motilität des Darms hemmen und so potenzielle Auslöser einer Durchfallerkrankung länger im Darm verbleiben.

Antibiotika kann Durchfall auslösen: Vorbeugung und Therapie

Auch im Rahmen einer Antibiotikatherapie kann es häufig zu Durchfällen kommen, da die Antibiotika nicht nur die Bakterien, die für die akute Erkrankung verantwortlich sind, bekämpfen, sondern auch die guten Bakterien des Darmmikrobioms beeinträchtigen. Zur Vorbeugung und Therapie eignen sich spezielle Probiotika-Mischungen oder die Arzneihefe S. boulardii. Zweitere kann ebenfalls zur Prophylaxe von Reisedurchfällen verwendet werden.

Auch mit der Ernährung lässt sich das Abklingen einer Durchfallerkrankung unterstützen. Geriebene Äpfel oder Bananen enthalten viel Pektin, einen natürlichen Quellstoff, der die Festigung des Stuhls begünstigen kann. Zwieback, Hafer oder Reis sind ebenfalls gut geeignet. Ein weiterer Tipp ist die Morosche Möhrensuppe (s.u).

Die Morosche Möhrensuppe

Diese Suppe hat der Heidelberger Kinderarzt Ernst Moro bereits 1908 auf der Suche nach einem natürlichen Durchfallmittel erfunden. 

Zutaten:

  • 1/2 Kilo Möhren
  • 1 Liter Wasser 
  • 3 Gramm Kochsalz, entspricht etwa 1 Teelöffel

Zubereitung: 

  1. Die Karotten werden geschält und in kleine Würfel geschnitten.
  2. Anschließend werden sie für eine Stunde gekocht und dann mit einem Mixer püriert. 
  3. Der nun pürierte Brei wird mit Wasser wieder auf einen Liter aufgefüllt 
  4. und mit drei Gramm Salz gewürzt. 

Von diesem Rezept profitieren nicht nur Menschen, auch bei Hunden kann die Suppe bei Durchfällen helfen.

Durchfall oder Verstopfungen: Wann ist fachlicher Rat gefragt?

Bei länger andauernden Durchfällen oder Verstopfungen, Symptomen wie Fieber oder Blut im Stuhl, ebenso bei Kindern unter zwei Jahren oder Schwangeren, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt. Bei der Vielfalt der Therapiemöglichkeiten beraten Sie ebenfalls gerne die Kolleginnen und Kollegen in Ihrer Apotheke vor Ort.

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