Sonntag, 28. April

Achten Sie gut auf Ihren Körper

So halten Sie Ihre Nieren gesund

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Allein in Deutschland leiden rund neun Millionen Menschen an einer chronischen Nierenkrankheit. Viele von ihnen merken erst dann etwas, wenn der Verlust der Nierenfunktion bereits weit vorangeschritten ist. Das muss nicht sein. Lesen Sie, wie Sie sich und Ihre Nieren schützen.

Darum sind die Nieren so wichtig

Die Nieren filtern jeden Tag etwa 1.500 Liter Blut und sorgt so dafür, dass Giftstoffe und Stoffwechselabbauprodukte über den Urin ausgeschieden werden. Neben ihrer Reinigungsfunktion sind sie mitverantwortlich für die Regulierung des Blutdrucks, des Flüssigkeitshaushalts, des Säure-Basen-Haushaltes und des Salzgehaltes unseres Körpers. Außerdem produzieren die Nieren wichtige Hormone wie zum Beispiel Erythropoetin, welches die Bildung roter Blutkörperchen fördert, und wandeln Vitamin D in seine aktive Form um.

Nierenverlust hat gravierende Folgen

Angesichts dieser zahlreichen Aufgaben verwundert es kaum, dass ein Verlust der Nierenfunktion schwerwiegende Folgen mit sich bringt. So können toxische Substanzen, die nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden, Schäden an den Nieren selbst sowie an anderen Organen hinterlassen. Dadurch erhöht sich das Risiko für Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Außerdem sind negative Auswirkungen auf die Blutbildung, den Knochenstoffwechsel und das Nervensystem möglich.

Früherkennung

Einbußen der Nierenfunktion verlaufen anfangs meist symptomlos. Doch sie lassen sich in der Regel nicht
rückgängig machen und in manchen Fällen schreiten sie weiter voran, bis eine Dialysebehandlung oder Nierentransplantation unumgänglich wird. Erste Anzeichen können Wassereinlagerungen (Ödeme), Veränderungen der Urinmenge oder -farbe, Bluthochdruck oder unerklärlicher Juckreiz sein.

Weiterhin sind Allgemeinsymptome wie Konzentrationsschwäche, Übelkeit oder Abgeschlagenheit möglich. Der Arzt kann eine chronische Nierenerkrankung und deren Ausmaß unter anderem im Rahmen von Blut- und Urintests erkennen. Wichtige Messwerte sind dabei Kreatinin und Harnstoff im Blut sowie Eiweiß und Blut im Urin. Um die Nierenfunktion zuverlässiger bestimmen zu können, berechnet der Arzt außerdem die Kreatinin-Clearance und die glomeruläre Filtrationsrate (GFR; s. Kasten S. 10).

Behandlung

Eine chronische Nierenerkrankung kann heutzutage mit Medikamenten gut behandelt werden, sofern
sie früh genug festgestellt wird. „Hier liegt die Crux: Fällt die Nierenfunktion unter ein bestimmtes
Niveau, ist der ‚Point of no Return‘ überschritten und die Nierenkrankheit lässt sich durch Medikamente
kaum noch aufhalten“, sagt Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke von der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (www.dgfn.eu). „Die Symptome, die zu einer ärztlichen Abklärung führen, wie Übelkeit oder Abgeschlagenheit, stellen sich aber oft erst ein, wenn die GFR bereits unter diesen Bereich gefallen
ist. Die Betroffenen fühlen sich vorher gesund und wenn sie dann mit Beschwerden zum Arzt gehen,
kann dieser nur noch wenig für sie tun, weil sich das Therapiefenster bereits geschlossen hat. Das zeigt, wie wichtig die Früherkennung für den Erhalt der Nierengesundheit ist.“

Aus diesem Grund sollten alle Menschen ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre die Früherkennungsuntersuchung „Check-up 35“ in Anspruch nehmen. Für Patienten mit anderen chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck ist es ratsam, ihre Nierenfunktion einmal pro Jahr von einem Arzt kontrollieren zu lassen.

Prävention

Diabetes und Bluthochdruck zählen zu den Hauptursachen für eine chronische Nierenerkrankung. Eine
gute Einstellung und regelmäßige Kontrolle der Blutdruck- und Blutzuckerwerte bilden die Grundlage der Prävention. Außerdem kann ein gesunder Lebensstil zum Erhalt der Nierenfunktion beitragen. Dazu gehört vor allem:

Ausreichend trinken

Am besten Wasser oder Kräutertees (spezielle Nierentees finden Sie in Ihrer Apotheke). Für Gesunde werden 1,5 bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag empfohlen, bei einer bereits bestehenden Einschränkung der Nierenfunktion sollte die Menge mit dem Arzt besprochen werden.

Entspannt bleiben

Für ausreichend Schlaf und Bewegung – am besten an der frischen Luft – sorgen und Stress möglichst vermeiden. Hilfreich sind dabei Entspannungs- und Atemübungen.

Risikofaktoren reduzieren

Nikotin- und Alkoholkonsum einschränken. Auch manche Medikamente wie freiverkäufliche Schmerzmittel können die Niere belasten und sollten daher zurückhaltend und im Falle einer bereits bestehenden Nierenschädigung nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.

Ausgewogen ernähren

Auf gesunde Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkorn, Fisch und pflanzliche Öle setzen. Da Übergewicht das Risiko für eine Nierenerkrankung erhöht, darauf achten, dass das Gewicht im Normbereich bleibt. Salz reduzieren und auf Fertigprodukte möglichst verzichten. Wenn bereits eine Nierenerkrankung besteht, kann es sein, dass der Arzt eine spezielle Diät empfiehlt (z. B. mit wenig Eiweiß, Phosphat, Kalium, Kochsalz).

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie beklagt, dass Nierenkrankheiten trotz ihrer Häufigkeit und ihrer Gefährlichkeit gesamtgesellschaftlich nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die nötig ist, um die Forschung, Versorgung und vor allem die Prävention zu verbessern. Der Weltnierentag am 14. März soll das Bewusstsein unter anderem für den proaktiven Schutz der Nieren in der Bevölkerung erhöhen. Nähere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite der Deutschen Nierenstiftung www.nierenstiftung.de sowie auf der Seite www.weltnierentag.de.

10 Tipps zum Schutz der Nieren

  1. Bewegen Sie sich täglich 30 Minuten
  2. Viel trinken, am besten Wasser
  3. Halten Sie Ihr Gewicht im Normalbereich
  4. Schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein
  5. Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen
  6. Rauchen Sie nicht
  7. Nehmen Sie frei verkäufliche Schmerzmittel nur in Ausnahmefällen ein
  8. Achten Sie auf Ihren Blutdruck – ein hoher Blutdruck schädigt die Nieren
  9. Behalten Sie Ihren Blutzuckerwert im Blick
  10. Lassen Sie Ihre Nieren regelmäßig testen. Wichtig sind für Sie die beiden Nierenwerte eGFR und UACR (eGFR ist ein Maß für die Nierenfunktion – der normale Wert liegt bei 100 ml/min; UACR misst eine mögliche Nierenschädigung – der normale Wert liegt bei < 30 mg/g Kreatinin)

(Quelle: Deutsche Nierenstiftung)

Testen Sie selbst Ihre Nierengesundheit

In Ihrer Guten-Tag-Apotheke erhalten Sie einen Test, mit dem Sie selbst überprüfen können, ob mit Ihren Nieren alles in Ordnung ist. Der „Albumin-Selbsttest elac“ misst den Albumin-Wert. Eine vermehrte Ausscheidung von Albumin im Urin deutet darauf hin, dass die Nieren nicht richtig funktionieren. Vor
allem für Diabetiker ist es wichtig, regelmäßig den Albumingehalt im Urin zu überprüfen bzw. überprüfen zu lassen. Lassen Sie sich zum Albumin-Selbsttest elac in Ihrer Guten-Tag-Apotheke beraten.

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