Dienstag, 16. April

Was gegen Mundgeruch hilft

Schlechter Atem ist in aller Munde

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Halitose – das Fachwort für Mundgeruch klingt viel angenehmer als schlechter Atem in der Realität sein kann. Es gibt viele Gründe dafür, warum der Mund eine Quelle übelster Gerüche sein kann. Heute erfahren Sie, welche Ursachen in Frage kommen und welche Mittel helfen.

Dauerthema Mundgeruch

Mit dem schlechten Atem ist es so eine Sache: Während sich die Mitmenschen oft angeekelt abwenden, sind sich viele Betroffene ihres Problems gar nicht bewusst. Klar: Nach einem Essen mit viel Knoblauch oder Zwiebeln weiß jeder, was spätestens am nächsten Morgen droht. Nach Meinung von Experten ist jeder Vierte täglich von Mundgeruch betroffen, jeder Fünfzehnte sogar dauernd. Meist entstehen die Gerüche durch die Zersetzung von Nahrung im Mund- und Rachenbereich, aber auch der Magen kann schuld sein: Während Mund- und Rachenraum als Geruchsquelle leichter angegangen werden können, sind Gerüche aus dem Magen schon schwerer zu beeinflussen. Auch Nasennebenhöhlen können ursächlich sein, denn chronische Entzündungen können durch die verursachenden Bakterien einen schlechten Geruch in Nase und Rachen mit sich bringen.

Mundhygiene gegen Mundgeruch

Zahnärzte raten dazu, beim Auftreten von Mundgeruch einer guten Mundhygiene oberste Priorität zu geben: Das regelmäßige, ausreichend lange Zähneputzen und der Gebrauch von Zahnseide oder Interdentalbürsten sind dabei Pflicht. Dabei fallen Fleisch essende Menschen häufiger mit Mundgeruch auf als Vegetarier – schon allein deshalb, weil Fleischreste sich nicht nur hartnäckiger in den Zahnzwischenräumen festsetzen, sondern ihre Zersetzung durch Bakterien auch übler riecht.

Zähne und Zunge reinigen

Reicht eine gute Zahnhygiene nicht aus, sollte auch die Zunge in die Reinigung mit einbezogen werden. Zahnmediziner empfehlen, die Zunge täglich abzubürsten oder zu schrubben, am besten direkt nach dem Zähneputzen. Das kann nicht nur störenden Mundgeruch beseitigen, sondern trägt auch dazu bei, dass sich weniger Zahnbelag bildet. Wissenschaftlern zufolge finden sich 60 bis 80 Prozent aller Bakterien, die den Mundraum besiedeln, auf der Zunge. Für die Reinigung geeignet sind speziellen Zungenschaber – aber auch die Zahnbürste kann zur Reinigung verwendet werden. Wichtig: Auch das hintere Zungendrittel gründlich reinigen, denn dort siedeln sich die meisten Mikroorganismen an.

Mundspüllösung aus der Apotheke

So wichtig die mechanische Reinigung von Zähnen, Zahnzwischenräumen und Zunge auch sind – komplett wird die Pflege erst durch Mundspülungen. Hier sollte eine antibakterielle oder medizinische Mundspüllösung, zum Beispiel aus der Apotheke, zum Einsatz kommen. Kosmetische Mundwässer haben dagegen nur einen kurzzeitigen Effekt. Aus Sicht der Zahnmedizin sind Spüllösungen mit Chlorhexidin oder auf Basis ätherischer Ölen hilfreich. Pfefferminze oder Salbei können beispielsweise nicht nur mit einem angenehm frischen Geschmack überzeugen, sie wirken auch antibakteriell. Der Vorteil: Die Bakterien werden dezimiert und der Mundgeruch ist für mehrere Stunden kein Thema mehr, ohne dass die Mundflora leidet.

Für den Notfall Dragees oder Kaugummis

Im Notfall – etwa, wenn grade keine Mundspüllösung oder Zahnbürste zur Hand ist – helfen auch Dragees, Kaugummis oder Pastillen für einen frischen Atem zwischendurch. In der Apotheke gibt es beispielsweise Chlorophyll-Dragees mit einem Komplex aus dem Blattgrün-Stoff und Kupfer. Die Kombination hemmt die Aktivität proteinspaltender Enzyme und auch dem Bakterienwachstum im Mund wird ein Riegel vorgeschoben. Manche schwören auch auf Kaugummis mit Zink und ätherischen Ölen. Auch das regelmäßige Gurgeln mit Salbei-Tee kann helfen wegen der darin enthaltenen Gerbstoffe. 

Rauchen und Alkohol fördern Mundgeruch

Dass Rauchen und der Genuss von Alkohol für Mundgeruch verantwortlich sein kann, ist naheliegend: Jedoch ist nicht nur der Geruch unmittelbar nach dem Genuss das Problem – wer regelmäßig zur Zigarette greift oder Alkohol trinkt, trocknet die Mundschleimhaut aus. Dadurch reduziert sich der Speichelfluss und die Abführung der für Gerüche verantwortlichen Bakterien wird reduziert – die Folge: Sie bleiben am Ort des Geschehen und produzieren schlechten Atem.

Mundgeruch auch ein Alarmzeichen

Schlechter Atem kann aber auch für Menschen ein Alarmzeichen sein, die an Diabetes leiden oder von einer Nierenstörung beziehungsweise einer Lebererkrankung betroffen sind. So kann ein süßlicher Azetongeruch (vergleichbar mit fauligen Äpfeln oder Nagellackentferner) Anzeichen eines entgleisten Diabetes sein, überwiegend bei Typ-1-Patienten. Bei Menschen mit Nierenversagen lässt sich über Mund und Nase ein harnähnlicher Geruch wahrnehmen. Dagegen kann ein süßlicher Atem, der faulig oder nach roher Leber riecht, ein Anzeichen für eine Lebererkrankung sein. Bei entsprechenden Verdachtsfällen empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen und ernstzunehmende Ursachen abzuklären.

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