Freitag, 29. März

Allergie-Tipps

Relativ selten, aber gefürchtet: Der anaphylaktische Schock

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Der Fachbegriff Anaphylaxie leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet so viel wie „übermäßiger Schutz“. Gemeint ist damit eine ausgeprägte, fehlgeleitete Schutzreaktion des Körpers, also eine starke allergische Reaktion. Die extremste Form davon ist der anaphylaktische Schock. Nach Angaben des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) sterben daran deutschlandweit jährlich rund 200 Menschen. Ein anaphylaktischer Schock ist ein Notfall, der sich aber durch schnelles Handeln gut eindämmen lässt.

Rasche Reaktion kann Leben retten

Die heftigste Reaktion eines Körpers auf ein Allergen ist der allergische Schock. Mehrere Organe beziehungsweise Organsysteme (z.B. Haut, Atemwege, Magen-Darm-Trakt und/oder Herz-Kreislauf-System) werden gleichzeitig oder in rascher Folge in Mitleidenschaft gezogen. Das kann im schlimmsten Fall zu einem Stillstand des Atem- und Kreislaufsystems führen. Schnelles und beherztes Eingreifen kann in einer solchen Situation Leben retten!

Junge Frau hat allergische Reaktion auf Erdnüsse
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Achten Sie auf diese Warnzeichen

Die Symptome einer Anaphylaxie können sehr unterschiedlich sein. Deshalb fällt es Laien oft schwer, die ersten Anzeichen richtig einzuordnen. Manchmal kündigt ein Kribbeln der Hände das Auftreten einer Anaphylaxie an. Bei etwa 95 Prozent der Kinder und Jugendliche sowie einem Großteil der Erwachsenen treffen außerdem diese Diagnosekriterien zu:

  • Kurz nach dem Kontakt mit dem Allergieauslöser (z.B. Insektenstich, Nahrungsmittel, Medikamente) kommt es zu Hautrötungen, Juckreiz oder Schwellungen in Mund und Rachen und zusätzlich zu Atem- oder Herz-Kreislauf-Beschwerden.
  • Außerdem treten mindestens zwei der folgenden Symptome auf: Hautreizungen, Atembeschwerden, Reaktionen des Herz-Kreislauf-Systems (z.B. Schwindel, Benommenheit), Reaktionen des Verdauungsapparats (z.B. krampfartige Bauchschmerzen, Erbrechen).
  • Der Blutdruck fällt deutlich ab.

Wichtiger Helfer: Das Notfallset

Wer ein erhöhtes Risiko für lebensbedrohliche allergische Reaktionen hat, sollte stets sein vom Arzt verordnetes Notfallset bei sich tragen. Das Set enthält üblicherweise ein antiallergisches Medikament (Antihistaminikum), ein Kortisonpräparat, eine einfach zu bedienende Spritze (Autoinjektor) mit Adrenalin und gegebenenfalls ein Spray zur Linderung von Luftnot. Um sich im Notfall die Adrenalin-Spritze auch korrekt setzen zu können, sollten Menschen mit einem hohen Anaphylaxie-Risiko und/oder deren Angehörige die Anwendung regelmäßig üben. Die Techniker Kasse empfiehlt dafür spezielle Trainings-Geräte, also Autoinjektoren ohne Medikament und Nadel, die für jedes Modell über den Hersteller bezogen werden können. Fragen Sie in Ihrer Guten-Tag-Apotheke danach – dort hilft man Ihnen gerne bei der Beschaffung.

Mehr zum Thema

Den gesamten Artikel lesen Sie in der Juli-2021-Ausgabe von MEIN TAG®, dem Magazin exklusiv aus Ihrer Guten Tag Apotheke: Darin finden Sie unter anderem wichtige Informationen, wie Sie sich im Fall eines anaphylaktischen Schocks richtig verhalten.

Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe. Dort finden Sie auch kompetente Ansprechpartner zu allen Fragen rund um Ihr Wohlergehen.