Forscher des Korea Institute of Science and Technology (KIST) haben es geschafft, ein künstliches Blutgefäß zu entwickeln – anders gesagt: künstliche Adern. Es ahmt die Eigenschaften und Funktionen von menschlichen Blutgefäßen nach – auch den Blutkreislauf. Die Medizin kann durch künstliche Blutgefäße vor Transplantationen von Organen untersuchen, ob die Transplantation erfolgreich ist.
Künstliche Blutgefäße bei Transplantationen um Blutgerinnung zu untersuchen
Wird ein künstliches Organ oder ein medizinisches Gerät transplantiert, geschieht im Körper ab und zu eine Abstoßungsreaktion. Wenn das der Fall ist, entstehen Blutgerinnsel, wenn die Blutgefäße des Spenderorgans auf die des Empfängers treffen. Dieser Punkt des Aufeinandertreffens entscheidet also, ob die Transplantation erfolgreich war. Momentan gibt es keine Möglichkeit, vor der Transplantation den Erfolg vorherzusagen.
Die Forschungsleiterin Youngmee Jung hat daher ein Verfahren zur Untersuchung der Blutgerinnung entwickelt – mithilfe der künstlichen Blutgefäße. Diese entstehen durch einen sehr einfachen Vorgang: Flüssiges Hydrogel wird in eine tubenförmige Form aus Kollagen und Fibrin (die Hauptbestandteile unserer Blutgefäße) gegossen. Bei 37 Grad wird das Gel fest und es folgt eine Kompression. Dadurch wird das Zirkulieren des Blutes unter tatsächlichen Bedingungen möglich. Durch dieses neue Verfahren ist es nun möglich, Blutgefäße in weniger als drei Tagen herzustellen.
Tierversuche mit künstlichen Blutgefäßen sind erfolgreich
Die Forscher haben das neue Verfahren im Reagenzglas getestet – aber auch bereits an Tieren. Die Forscher haben veränderte Endothelzellen (die innerste Zellschicht der Blutgefäße) von Schweinen auf den künstlichen Endothelzellen kultiviert, um künstliche Blutgefäße herzustellen. Außerdem wurden bereits Versuche an Mäusen mit den künstlichen Blutgefäßen der Schweine durchgeführt. So kann die menschliche Immunreaktion simuliert werden.
Die Experimente konnten zeigen, dass die künstlichen Blutgefäße der Schweine in den Mäusen keine Immunabstoßung hervorgerufen haben. Das Schwein ist für diese Studie als passendes Spendertier für die Mäuse nachgewiesen worden.
Künstliche Blutgefäße für Transplantationen: Risiken niedriger
Durch die künstlichen Blutgefäße können die Forscher nun außerhalb des Körpers testen, ob das Blut von Spender und Empfänger miteinander kann oder ob es zu Abstoßungen kommt. So verringert sich das Risiko von Komplikationen während und nach Transplantationen.
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