Freitag, 29. März

Corona-Tipps

Geimpft – und dann?

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Über 19 Millionen Deutsche haben bis jetzt ihre erste Dosis erhalten, das sind 23 Prozent unserer Bevölkerung. Aber was genau passiert nach dem Piks und was müssen Sie beachten?

Ab wann und wovor sind Sie geschützt?

Alle in Deutschland zugelassenen Impfstoffe schützen nicht nur vor schweren Krankheitsverläufen, sondern auch vor dem Tod an einer Covid-Infektion. Noch unbekannt ist allerdings, wie gut die Impfstoffe davor schützen, sich überhaupt anzustecken. Eine Studie legt allerdings nah, dass sie die Weiterverbreitung des Virus bremsen werden.

Nach zehn bis 14 Tagen entwickeln die meisten Menschen Antikörper und Sie sind teilweise vor dem Virus geschützt. Mit einem mRNA-Impfstoff (hierbei werden keine Krankheitserreger injiziert, sondern Teile des Erbguts des Virus) wie Biontech kann so schon bis zu der Hälfte aller Infektionen vermieden werden. Der volle Impfschutz ist bei einer mRNA-Impfung ein bis zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis gegeben.

Welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen gibt es?

Die sogenannten Impfreaktionen treten direkt nach der Injektion auf und zeigen, dass der Körper beginnt, das Virus zu bekämpfen. Man spricht hierbei auch vom „Anregen“ des Immunsystems. Die häufigsten Reaktionen nach einer Corona-Impfung sind Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Schüttelfrost, Schmerzen an der Einstichstelle und manchmal auch Übelkeit und Fieber. Diese Symptome verschwinden nach einigen Tagen wieder.

An Nebenwirkungen ist vor allem die Hirnvenenthrombose bekannt, die anscheinend durch den Impfstoff AstraZeneca ausgelöst werden soll. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, liegt bei 0,0004 Prozent. Laut der European Medicines Agency (EMA) besteht vermutlich ein Zusammenhang zwischen der Impfung und den Thrombosen. Der Nutzen der Impfung wiegt im Vergleich allerdings viel schwerer als das Risiko einer Thrombose, so das EMA. Wenn Sie sich trotzdem Sorgen machen: Eine solch starke Nebenwirkung tritt meist unmittelbar nach der Impfung auf.

Welche Verhaltensregeln müssen Sie weiterhin beachten?

Die Antwort auf die Frage, ob Sie auch als geimpfte Person weiterhin eine Maske tragen müssen, ist Ja. Die bestehenden AHA-Regeln gelten auch weiterhin. Die Wirkung der Impfstoffe ist zwar sehr hoch, allerdings können Sie den Virus immer noch in sich tragen oder sich auch weiterhin anstecken. Es kann passieren, dass der Impfstoff nicht alle Menschen gleich wirksam schützt. Daher sollten Sie vor allem bei Besuchen von Menschen der Risikogruppen vorsichtig sein und als Vorkehrung vielleicht einen Schnelltest machen.

Müssen wir uns immer wieder impfen lassen?

Es entstehen nachgewiesenermaßen immer wieder neue Versionen des Virus. Unsere hier zugelassenen Impfstoffe sind gut gegen den britischen Mutanten wirksam, aber weniger bei der afrikanischen, brasilianischen und der mutmaßlich aus Indien stammenden Variante. Es gibt Hinweise darauf, dass sich Geimpfte mit einem der mutierten Viren wieder neu infizieren und krank werden können. Hier sind es aber, so der aktuelle Stand, wohl milde Verläufe und die schweren Verläufe bleiben in der Regel aus. Es ist noch nicht schlussendlich geklärt, wie und ob es weitere Impfungen geben muss.

Wie viele müssen sich impfen lassen, damit die Pandemie besiegt werden kann?

Normalerweise müssen sich 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung impfen lassen, um die sogenannte „Herdenimmunität“ zu erreichen und damit die Ansteckungsrate auf ein Minimum zu senken. Wie hoch der Wert bei Corona sein muss, ist noch nicht klar. Mathematische Modelle beschreiben ein Ende der Pandemie bei etwa 70 Prozent geimpften Menschen der Bevölkerung. Dieses Modell ist allerdings nur temporär gültig, da für detaillierte Berechnungen noch endgültige Daten fehlen, wie wirksam die einzelnen Impfstoffe wirklich sind und wie lange dieser Schutz anhält.  

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