Der Mythos um die Sojabohne als „Räuber der Männlichkeit“ hält sich hartnäckig. Es gibt immer wieder Horrormeldungen über Unfruchtbarkeit und wachsende Brüste. Hintergrund ist, dass Soja – beziehungsweise daraus hergestellte Produkte – einen relevanten Gehalt an Isoflavonen hat.
Tagesdosis ist unbedenklich
Isoflavone sind Phytoöstrogene, die in ihrer chemischen Struktur dem Östrogen ähneln. In ihrer Wirkung können sie Steroidhormone nachahmen, aber auch blockieren. Die Angst, durch den Verzehr von Sojaprodukten zu „verweiblichen“ oder nicht mehr zeugungsfähig zu sein, ist allerdings unbegründet, wie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) berichtet. In Europa nehmen die Menschen durchschnittlich weniger als zwei Milligramm Isoflavone pro Person und Tag zu sich. Selbst in Südostasien, wo der Konsum von fermentierten Sojaprodukten traditionell hoch ist, werden nur bis zu 60 mg pro Tag und pro Person konsumiert, gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) an. Eine so geringe Menge an Isoflavonen, die für Menschen mit einer veganen oder vegetarischen Lebensweise durchaus realistisch ist, schade der „Männlichkeit“ nicht, so das BZfE.
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