Um die Beweglichkeit von Schlaganfall-Patienten besser wiederherzustellen, haben Forscher des Neurorestoration Centers der University of Southern California eine neue Kombitherapie in Studien getestet. Sie haben damit vielversprechende Ergebnisse erzielt.
Unterstützung zur Reha-Therapie
Neben den bewährten Therapien stimulierten sie zusätzlich den Vagusnerv. Dieser ist an der Funktion von fast jedem inneren Organ beteiligt: Er verläuft vom Hirnstamm über Hals, Brust bis in den Bauchraum und ist für Erholung, Ruhe und die Verdauung zuständig. Um den Nerv zu stimulieren, wurde den Patienten ein Draht in den Hals eingeführt, der sich um den Nerv legt und mit einem Impulsgenerator verbunden ist. Dieser wurde in die Brust eingesetzt. Während der Patient seine Reha-Übungen ausführt, wird der Nerv aktiviert. Dies signalisiert dem Gehirn, dass es auf diese Bewegung „achten“ muss. So werden die Motorikschaltkreise verstärkt. Wird die Behandlung regelmäßig durchgeführt, werden diese Schaltkreise wieder aufgebaut und das Gehirn erlernt die Bewegungen wieder.
Die Stimulation des Vagusnervs ist keine neue Idee: Weltweit wird sie bereits für die Epilepsie-Behandlung von mehr als 100.000 Patienten eingesetzt.
Studie zeigt gut Ergebnisse
Während der Studie erhielten 53 Teilnehmer mit mittelschwerer bis schwerer Behinderung der Mobilität ihrer Arme, die durch einen Schlaganfall entstand, eine Stimulation des Nervs. Dazu erhielten sie eine übliche Rehabilitationstherapie. 55 weitere Probanden mit denselben Parametern erhielten eine Scheinstimulation.
Nach der Behandlung konnten die Patienten, die die richtige Stimulation erhielten, ihre Arme sehr viel besser bewegen als die andere Gruppe.
Neue Möglichkeiten für Patienten
Diese Studien sind die ersten ihrer Art und eröffnen Schlaganfallpatienten damit neue Möglichkeiten. Sie könnten sie auch Jahre nach dem Schlaganfall Bewegung und Mobilität zurückerlangen, so Charles Liu, Neurochirurg und Direktor des Neurorestoration Centers.
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