Schmerzen in Rücken, Nacken, Schulter oder Knien. Migräne, Tinnitus, Schwindel, Herz- und Darmprobleme – eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) kann eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen. Fast jeder zweite Mensch ist von CMD betroffen, zumindest phasenweise im Leben. Die gute Nachricht ist: Die Heilungschancen sind sehr gut – man muss die CMD nur erkennen.
Was genau ist CMD?
„An der Bezeichnung Craniomandibuläre Dysfunktion haben sich schon rein sprachlich viele fast die Zähne ausgebissen. Man kann es aber auch einfacher sagen: CMD ist eine Funktionsstörung des Kau- und Kiefersystems“, erklärt Dr. Hamide Farshi. Sie ist Zahnärztin in Hamburg und auf Funktionsdiagnostik spezialisiert. In ihrer Praxis steht für sie der ganze Mensch im Mittelpunkt, Zähne und Kiefer sieht sie als Teil des Gesamtsystems. „Im Mund reicht oftmals schon eine Veränderung von einem Bruchteil eines Millimeters, um ernsthafte Probleme zu verursachen. Eine falsche oder schlecht ausgeführte Füllung, die den Biss verändert, Abrieb durch Knirschen oder eine durch Pressen veränderte Zahnstellung können den ganzen Körper aus der Balance bringen.“ Das Tückische: Wer zum Beispiel unter Migräne, Schwindel oder einem Tinnitus leidet oder beim Joggen Schmerzen in den Knien verspürt, vermutet meist nicht ein Zahnproblem dahinter. Viele Patienten gehen zum Hausarzt oder Orthopäden. Dabei lohnt es sich, auch eine Zahnarzt- oder Kieferorthopädie-Praxis aufzusuchen, die idealerweise Erfahrung mit CMD hat.
Wie kann man CMD behandeln?
Zwar können Physiotherapie oder Osteopathie die Symptome einer CMD lindern. Aber geheilt werden kann eine CMD nur durch Maßnahmen an den Zähnen und am Kiefer. Und: Je früher Sie einen Arzt aufsuchen, wenn Sie beispielsweise nach einer Zahnarztbehandlung neu auftretende Symptome wie Kopf- oder Nackenschmerzen feststellen, desto einfacher wird es gelingen, von einer CMD geheilt zu werden. Die Behandlung kann verschiedene Ansätze umfassen:
• Zahnärztliche Maßnahmen: Anpassung von Füllungen, Kronen oder Zahnersatz, um den Biss zu korrigieren.
• Aufbissschienen: Speziell angefertigte Schienen, die meist nachts getragen werden, um die Kieferstellung zu verbessern und Zähneknirschen zu verhindern.
• Physiotherapie: Übungen zur Lockerung der Kiefermuskulatur und Verbesserung der Kieferbeweglichkeit.
• Stressbewältigung: Da Stress ein häufiger Auslöser für CMD ist, können Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation hilfreich sein.
3 wirkungsvolle Übungen zur Linderung von CMD-Beschwerden
Erst die Zähne, dann Nacken und Schultern und schließlich Rücken und Knie – so kann ein Leidensweg bei CMD aussehen. Aber Sie können mit ein paar Dehn- und Lockerungsübungen selbst etwas dafür tun, dass die Schmerzen und Verspannungen gar nicht erst so weit fortschreiten. Wichtig: Die Übungen sollen angenehm sein und keine zusätzlichen Schmerzen verursachen.
Hand-Kopf-Gegendruck
Setzen Sie sich möglichst aufrecht auf einen Stuhl und legen Sie Ihre flache rechte Hand auf Ihre rechte Gesichtshälfte, die Fingerspitzen zeigen nach oben. Der Ellenbogen bleibt möglichst auf einer Linie mit Ihrer rechten Schulter. Drücken Sie nun mit dem Kopf an die Hand. Die Hand hält mit gleicher Kraft dagegen. Halten Sie diese Position kurz, bevor Sie wieder entspannen. Führen Sie diese Übung fünf Mal pro Seite durch.
Kieferkreisen
Diese Übung fördert die Beweglichkeit des Kiefergelenks und bewirkt eine sofortige Entspannung der Kiefermuskulatur. Setzen Sie sich aufrecht hin. Schieben Sie den Unterkiefer mit leicht geöffnetem Mund langsam nach links und beginnen Sie, mit dem Unterkiefer einen Kreis zu ziehen: in Richtung linkes Ohr, zur Nase und zum rechten Ohr zurück in seine Ausgangsposition. Machen Sie fünf Wiederholungen in jede Richtung.
Gesichtskreisen
Diese Übung ist eher eine Massage und ist besonders wirksam, wenn Sie unter Gesichtsschmerzen leiden. Legen Sie zwei Finger auf das Kiefergelenk. Sie fühlen es zwischen Ohr und Wange, knapp unter dem Haaransatz. Kreisen Sie ungefähr eine Minute lang mit leichtem Druck über den Punkt. Machen Sie eine kurze Pause und beginnen Sie von vorn. Mindestens drei Wiederholungen.
Diese und weitere Übungen finden Sie in dem Buch „Der Kiefer-Code“ (s. Kasten „Buchtipp“)
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