Montag, 28. April

Wie Spätakne entsteht und was man dagegen tun kann

Wie Spätakne entsteht und was man dagegen tun kann 

©stock.adobe / Michaela Begsteiger

Die meisten Menschen lassen Pickel und Mitesser nach der Pubertät hinter sich. Doch in einigen Fällen kann Akne bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben oder neu auftreten. Die Behandlungsmöglichkeiten einer Spätakne sind ebenso vielfältig wie deren Ursachen. 

Im Gegensatz zur gewöhnlichen Akne (Acne vulgaris), welche in der Regel im Teenageralter auftritt, betrifft die Spätakne (Acne tarda) Erwachsene ab einem Lebensalter von etwa 25 bis 45 Jahren. „Akne im Erwachsenenalter ist kein vereinzeltes Problem und kann das Selbstbewusstsein enorm beeinträchtigen“, erklärt der Dermatologe Prof. Dr. Sven Quist aus Mainz. Eine besonders starke Neigung zu Spätakne haben Frauen, die bereits in ihrer Jugend mit hartnäckigen Hautunreinheiten zu kämpfen hatten. Doch die Erkrankung kann auch Menschen treffen, die in ihrem bisherigen Leben von unreiner Haut verschont geblieben sind. 

Erkrankungsbild

Während eine Akne während der Pubertät vor allem in der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) auftritt, leiden Erwachsene mit Spätakne eher unter Hautunreinheiten im Mund-, Wangen- und Halsbereich. Außerdem können auch das Dekolleté, der Rücken und behaarte Hautpartien wie der Bart oder die Kopfhaut betroffen sein. Anders als bei Jugendlichen mit Akne ist die Haut bei Erwachsenen mit Spätakne tendenziell eher trocken. Manchmal gibt es einen fließenden Übergang zwischen Spätakne und ähnlichen Hauterkrankungen wie Rosacea. 

Ursachen

Auch im Erwachsenenalter zählen hormonelle Veränderungen zu den häufigsten Auslösern von Akne. Diese können beispielsweise im Rahmen des Menstruationszyklus, einer Schwangerschaft, der Menopause sowie nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel auftreten. Weitere mögliche Auslöser von Spätakne sind Stress, UV-Strahlung und Luftverschmutzung, ungeeignete Kosmetikprodukte und bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Steroide oder Antidepressiva. Darüber hinaus spielt die familiäre Veranlagung eine Rolle bei der Entstehung von Akne im Erwachsenenalter. 

Behandlung

Die Therapie der Spätakne richtet sich nach Ursache und Schweregrad der Erkrankung. Gängige Behandlungsoptionen umfassen Pflegeprodukte mit desinfizierender Wirkung. Bei mittelschwerer Akne kommen Cremes oder Gele mit bestimmten Wirkstoffen, darunter Benzoylperoxid, Salicylsäure, Retinoid und Azelainsäure, zum Einsatz. Oral einzunehmende Medikamente wie Antibiotika, hormonelle Therapien oder Isotretinoin eignen sich zur Behandlung von schwerer Spätakne. Weitere hilfreiche Mittel zur Bekämpfung von Hautunreinheiten sind außerdem Peelings und spezielle ärztliche Behandlungen zur Tiefenreinigung der Haut (z. B. Hydrafacials). Manchmal bleiben bei einer Akne deutlich sichtbare Narben auf der Haut zurück. In vielen dieser Fälle lässt sich das Hautbild mittels Laserbehandlung oder anderer kosmetischer Verfahren wie Radiofrequenz-Microneedling verbessern. 

Ernährung

Bestimmte Lebensmittel fördern die Entstehung von Akne und tragen zu einer Verschlechterung der Hauterkrankung bei. So haben Süßigkeiten und Weizenmehlprodukte einen ungünstigen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, was mit Entzündungen im Körper und damit der verstärkten Bildung von Hautunreinheiten und Pickeln einhergehen kann. Auch Milchprodukte, Eier und Schweinefleisch stehen im Verdacht, Entzündungen zu fördern. Fastfood und Fertigprodukte sind der Gesundheit allgemein nicht zuträglich. Aufgrund der teils unüberschaubaren Zusatzstoffe sollten jedoch insbesondere Menschen mit einer Neigung zu Akne von diesen Lebensmitteln Abstand halten. Gleiches gilt für den Konsum von Alkohol und Tabak. Alkoholische Getränke entziehen dem Körper nicht nur Wasser und trocknen damit die Haut aus, sondern regen außerdem auch die Talgproduktion an. Beim Rauchen von Tabak verengen sich die Blutgefäße, was zu einer verschlechterten Durchblutung führt. Dies erschwert es dem Körper entzündliche Prozesse zu bekämpfen. Im Gegensatz dazu kann ein gesunder Lebensstil dazu beitragen, die Behandlungsergebnisse bei Akne zu verbessern. Hierzu gehört ein ausgewogener Speiseplan mit frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln. Besonders empfehlenswert ist unter anderem grünes Gemüse wie Rucola, Spinat und Grünkohl sowie gesunde Fette aus pflanzlichen Ölen. Weiterhin ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen – im Idealfall 1,5 bis 3 Liter. Geeignete Getränke sind neben stillem Wasser beispielsweise ungesüßte Tees. 

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