Die Schweden gelten als ein sehr glückliches, ausgeglichenes Volk: Im „World Happiness Report“, der weltweiten Wohlfühlstatistik, sind die Skandinavier immer unter den zehn glücklichsten Nationen der Welt. Das liegt bestimmt an der schönen Natur, der toleranten Gemeinschaft und der Sicherheit eines ausgeprägt sozialen Staates. Aber vielleicht liegt es auch an einem schwedischen Prinzip, das grade weltweit von sich reden macht: Lagom. Lesen Sie, was sich hinter diesem Wort verbirgt.
Lagom: eine Weisheit der Wikinger
Lagom bedeutet in der deutschen Übersetzung so viel wie „Nicht zu viel und nicht zu wenig. Gerade genug.“ Interessant ist schon der Ursprung des Wortes, der von den Wikingern stammt: „laget om“ bedeutet wörtlich: „in der Gruppe herum“. Der Legende nach war damit das gerechte Teilen von Met, dem Honigwein, gemeint. Wurde ein Becher Met im Kreis herumgereicht, durfte jeder nur so viel trinken, dass auch für alle anderen ein Schluck drin war. Es gab also für jeden genug, aber für keinen zu viel. Leben nach dem Lagom-Prinzip heißt, mehr Balance und Zufriedenheit in den Alltag zu bringen. Das funktioniert nicht nur in Schweden, sondern auch hierzulande. Und zwar so:
Essen
Wir kennen es doch alle: Das erste Stück Torte schmeckt einfach himmlisch und verführt zu mehr. Nach dem dritten Stück allerdings könnte einem schon richtig übel werden … Ein klarer Fall von Zuviel. Andersherum könnte einem auch viel Geschmack und Lebensfreude entgehen, wenn man stets konsequenten Abstand zu jeglichen Leckereien hält. Ab und zu, in Maßen, zum Genießen – das beschreibt Lagom.
Arbeit
Ein gewisses Maß an Ehrgeiz und Bestreben im Job hilft, beruflich voranzukommen und sein Potential voll auszuschöpfen. Doch was, wenn der volle Einsatz immer mehr zu Erschöpfung führt? Die Familie leidet, weil man kaum da ist und auch Zeit mit Freunden rar geworden ist? Lagom beschreibt eine Karriere, die durchaus ambitioniert sein darf, der aber nicht alle andere Bereiche des Lebens geopfert werden.
Konsum
Immer mehr kaufen, schnell mal etwas bestellen und spontan noch ein paar Dekoartikeln einpacken – das ist gar nicht Lagom. Zu dem Prinzip gehört nämlich auch ein nachhaltiges Verhalten mit Respekt vor natürlichen Ressourcen. Zu viel Besitz belastet nicht nur die Umwelt, sondern auch unseren Alltag. Wir erleben es täglich vor unserem Kleiderschrank: Wer zum Beispiel drei hochwertige Pullover hat, die er sehr gern trägt, wird sich entspannter und zufriedener kleiden als jemand, der immer der neusten Mode hinterherjagt, den Kleiderschrank zum Bersten voll hat und doch nichts zum Anziehen findet. Typische Lagom-Fragen, die man sich vor dem Kauf stellen kann: „Brauche ich das wirklich?“, „Habe ich davon nicht schon genug?“ oder „Was könnte ich stattdessen benutzen?“
Sport
Im Frühling sprießen auch die guten Vorsätze: Wir wollen schlank und sportlich werden. Also kaufen wir uns Joggingschuhe und rennen in der ersten Woche fünfmal sechs Kilometer. Anschließend fühlen wir uns so erschöpft und überfordert, dass wir gar nicht mehr los möchten. Zu schnell zu viel sorgt für Muskelkater und schlechte Laune. Also lassen wir die Turnschuhe in der Ecke und bleiben lieber wieder auf dem Sofa sitzen. Nicht gut! Sportlich betrachtet sieht Lagom so aus, dass man moderat beginnt und sich immer weiter steigert.
Gesellschaft
Es gibt ein etwas uncharmantes Sprichwort: „Fisch und Besuch haben eins gemeinsam: Nach drei Tagen beginnen sie zu stinken.“ Die Idee dahinter: Gesellschaft kann wunderschön und bereichernd sein – nur eben nicht zu viel davon. Menschen sind soziale Wesen, die sich in der Gruppe in der Regel sicher, wohl und geborgen fühlen. Trotzdem braucht jeder auch mal Zeit für sich allein – die einen mehr, die anderen weniger. Ein Besuch der Schwiegermutter zum Beispiel sorgt sicherlich oft für schöne Momente des Beisammenseins. Kommt sie dagegen jeden Tag für mehrere Stunden vorbei, könnte das zu Spannungen führen.
Zufriedenheit
Echte Highlights im Leben können einem viel Freude bereiten. Doch diese täglich zu erwarten, würde zu Unzufriedenheit und Enttäuschung führen. Auf „Mittelmaß“ wird oft herabgeschaut, dabei kann die Goldene Mitte auf Dauer sehr zufrieden machen. Lagom beschreibt Balance, Maßhalten und bewusstes Handeln im täglichen Leben. Es ist eine Philosophie der Zufriedenheit mit dem, was man hat, die zu einem erfüllten Leben beiträgt.
Wussten Sie schon …?
Auch die Philosophen der griechischen Antike kannten das Lagom-Prinzip, sie nannten es nur nicht so. Bei
Aristoteles zum Beispiel ist die „Mesotes“ die Tugend zwischen zwei entgegengesetzten Lastern, dem
Übermaß und dem Mangel. Wir würden heute sagen: die gesunde oder goldene Mitte. Auch für den römischen Dichter Horaz ist der Maßstab in allen Dingen die „aurea mediocritas“, die goldene Mitte.
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