Freitag, 27. Dezember

So kann es klappen

Fastenzeit in der Familie

©stock.adobe.com/Maksym Azovtsev

Einfach mal nichts tun – das klingt für die meisten Menschen doch sehr verlockend. Aber einfach mal nichts essen …? Das klingt schon weniger gut. Denn Essen ist nicht nur simple Nahrungsaufnahme, sondern auch ein großer Genuss. Dabei kann der zeitweise Verzicht auf Nahrung sehr guttun. Fasten ist nicht nur ein Trend, sondern wird seit vielen Jahrhunderten auf der ganzen Welt praktiziert. Das Gute: Sie müssen nicht gleich auf Null-Diät gehen. Es gibt viele verschiedene Arten und Weisen, vom Fasten zu profitieren.

Klassisches Heilfasten

Beim klassischen Heilfasten verzichtet man komplett auf feste Nahrungsmittel und trinkt stattdessen Wasser, Tee, Brühe und – beim Saftfasten – Obst- und Gemüsesäfte. Zusätzlich werden Darmentleerungen mit Glaubersalz oder Einläufen empfohlen, was auch gegen das Hungergefühl hilft. Fasten gelingt besser, wenn man vorher zwei bis drei Entlastungstage einlegt, an denen man Giftstoffe wie Koffein, Alkohol, Nikotin und Zucker weglässt. Während des Fastens tun viel Schlaf und Spaziergänge besonders gut. Wer zum ersten Mal fasten möchte oder gesundheitliche Probleme hat, sollte vorher mit seinem
Arzt sprechen.

Intervall-Fasten

Diese Art wird auch als intermittierendes Fasten bezeichnet und beschränkt das Essen auf bestimmte Zeiträume. Klassischerweise wird das 16:8-Verhältnis empfohlen, also 16 Stunden Fasten und dann in einem Zeitfenster von acht Stunden essen. Eine weitere Methode ist das 5:2-Fasten: Man isst fünf Tage in der Woche normal und beschränkt sich an zwei Tagen auf maximal 500 Kalorien. Intervallfasten ist dadurch sehr alltagstauglich und eignet sich gut für eine langfristige Gewichtsabnahme.

Basen-Fasten

Beim Basenfasten ernährt man sich über einen bestimmten Zeitraum rein basisch, um den Körper zu entgiften. Dies geschieht durch den Verzicht auf säurebildende Lebensmittel wie Kaffee, Fleisch oder Zucker. Der Vorteil: Man muss nicht hungern. Eine ausführliche Säure-Basen-Tabelle gibt es auf www.zentrum-der-gesundheit.de.

Christliche Fastenzeit

Unter der christlichen Fastenzeit versteht man Enthaltsamkeit an den 40 Tagen zwischen Aschermittwoch und Karsamstag, im Jahr 2024 also vom 14. Februar bis zum 30. März. Die Zeit wird auch „sieben Wochen ohne“ genannt. Das Fasten kann dabei in ganz unterschiedlichen Formen geschehen – neben dem Verzicht auf bestimmte Nahrungs- oder Genussmittel kann es auch ein Verzicht auf Gewohnheiten sein. Beispiele sind Fleisch, Alkohol, Kaffee, Rauchen, Zucker, Soziale Medien, Smartphones, Shopping, Computerspiele, Fernsehen oder Streiten.

Vorteile des Fastens

  • 1. Fasten kann positive Auswirkungen auf das Blutbild haben. Vor allem Cholesterin- und Harnsäurewerte können sich verbessern, was die Herzgesundheit fördert.
  • 2. Viele Krankheiten, unter anderem Bluthochdruck, ein zu hoher LDL-Cholesterin-Wert oder Erschöpfungszustände können sich durch das Fasten verbessern.
  • 3. Wird die Verdauung drastisch reduziert, hat der Körper mehr Energie für wichtige Zellreinigungsprozesse. Das stärkt auch das Immunsystem.
  • 4. Auch wenn Fasten nicht in erster Linie zum Abnehmen gedacht ist, kann es helfen, Gewicht zu reduzieren.
  • 5. Fasten hat oft auch einen spirituellen Hintergrund und kann geistige Klarheit und emotionale Ausgeglichenheit positiv beeinflussen. Viele berichten nach einigen Tagen ohne feste Nahrung von einem „Fasten-Hoch“, was regelrecht für Euphorie sorgt.

Wie kann die ganze Familie fasten?

Klassisches Heil- oder Intervallfasten ist für Kinder und Jugendliche nicht zu empfehlen, da sie sich noch im Wachstum befinden. Ein gezielter Verzicht kann aber Körper und Geist gut tun – wenn man zum Beispiel in der christlichen Fastenzeit auf Süßes verzichtet oder die Playstation im Keller lässt. „Sieben Wochen ohne“ lassen sich gut als Familie gestalten. Erst überlegt man gemeinsam, worauf verzichtet werden soll – entweder alle auf dasselbe oder jeder individuell: Der Papa zum Beispiel verzichtet auf sein Feierabendbier, die Mama lässt das Auto stehen und fährt dafür mit dem Fahrrad, die Tochter verzichtet auf Süßigkeiten und der Sohn auf Computerspiele. So kann man sich gegenseitig zum Vorbild nehmen und motivieren.

Den Zusammenhalt stärken

Schön ist es, die 40 Tage sichtbar zu machen, zum Beispiel in dem man von einem 40-cm-Maßband jeden Tag ein Stück abschneidet. Oder man zündet – ähnlich wie im Advent – an den sieben Sonntagen eine weitere Kerze an. Kleine Ausrutscher sollten verziehen werden, wenn sie sich nicht häufen. Oder es bekommt jeder eine Anzahl von „Ausnahme-Karten“, die man einsetzen kann, wenn man beispielsweise zu einer Geburtstagsparty eingeladen ist. Auch wenn das Osterfest direkt bevorsteht, kann man auch schon am Karsamstag das Ende der Fastenzeit und das Durchhaltevermögen gemeinsam feiern. Das stärkt den Zusammenhalt in der Familie.

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