Rund 1,8 Millionen Deutsche leiden an Alzheimer, der häufigsten Form der Demenz-Erkrankungen. Tendenz: steigend. Noch sind die Ursachen für Alzheimer, Demenz, Parkinson uvm. nicht geklärt und tatsächlich wirksame Therapien gab es bisher nicht. Doch neue Behandlungsstrategien bieten Hoffnung für Betroffene und deren Angehörige. Erfahren Sie jetzt mehr zur Transkraniellen Pulsstimulation, ein neues Verfahren mit speziellen Stoßwellen.
Die Anfänge der Alzheimer-Demenz-Therapien
„Sie haben Alzheimer, da können wir leider nicht viel machen.“ Dies war bis vor kurzem der gefürchtete Satz nach der Diagnose Alzheimer-Demenz, den nahezu alle Patienten von ihren Ärzten zu hören bekamen. Dies war nicht etwa böse gemeint, sondern spiegelte die mageren therapeutischen Möglichkeiten wider, die man bislang zur Verfügung hatte: Ergo-Therapie etwa, Kognitions-Training und Medikamente wie Anti-Depressiva bzw. Anti-Dementiva, die den Krankheitsverlauf verzögern und die Symptome verbessern sollten. Leider brachten diese Therapien zumeist wenig Erfolg und gingen zum Teil mit erheblichen Nebenwirkungen einher.
Alzheimer und Co. lassen sich heute mit Stoßwellen behandeln
Doch in den vergangenen Jahren ist die Forschung ein gutes Stück weitergekommen. Dabei sind es nicht nur Entwicklungen in der Pharmazie, die Hoffnung auf neue Medikamente machen, die womöglich in einigen Jahren verfügbar sein werden. Parallel dazu ist es das Feld der sogenannten Gehirnstimulationsverfahren, das neue Wege in der Behandlung eröffnet. Langjährige Forschung und Entwicklung haben dazu geführt, dass man heute Alzheimer & Co. mit speziellen Stoßwellen behandeln kann. Dieses neue Verfahren nennt sich Transkranielle Pulsstimulation, kurz: TPS.
Stoßwellen werden immer häufiger eingesetzt
Stoßwellen erweitern die medizinischen Möglichkeiten seit vielen Jahren. Seit sie Anfang der 1980er Jahre zur Behandlung von Nierensteinen eingesetzt wurden und hier heutzutage Standard sind, fanden sie nach und nach auch ihren Weg in Orthopädie, Dermatologie, Kardiologie und nun eben auch in Neurologie und Psychiatrie.
Wie funktioniert die Tps und was kann man davon erwarten?
Nach wie vor sind Erkrankungen wie Alzheimer nicht heilbar. Die TPS ist daher eine symptomatische Therapie. Das heißt: Ihr Ziel ist es, den Krankheitsverlauf zunächst zu stoppen und die Symptome wie etwa
- Gedächtnisverlust,
- Orientierungslosigkeit,
- Sprachstörungen,
- Müdigkeit
- und Schwäche,
- aber auch Ängste und
- Depressionen
zu lindern.
Dabei verwendet die TPS ganz niedrigenergetische Stoßwellen, die Gehirnzellen auf vielfältige Weise aktivieren und regenerieren sowie neue Synapsenbahnen entstehen lassen. Die Folge: Die Gehirnstruktur wird neu moduliert und das Gehirn, vereinfacht gesagt, wieder in Aktion versetzt.
Transkranielle Pulsstimulation: schmerzfreie und sichere Behandlung
Wie wird die TPS in der Praxis durchgeführt? Das erläutert uns Dr. Jan Bachmann aus Heilbronn, der die Transkranielle Pulsstimulation in seiner Praxis einsetzt. „Zunächst benötigen wir ein MRT vom Kopf des Patienten. Dann holen wir uns die Daten auf den Bildschirm, so dass wir alle, der Patient, die Angehörigen und ich, das Gehirn live sehen können. Nun appliziere ich über ein kleines Handstück die ganz niedrigenergetischen Stoßwellen-Impulse über den gesamten Kopf des Patienten, so dass ich alle Bereiche des Gehirns erreiche. Die Behandlung ist für den Patienten vollkommen sicher. Wo die Pulse dann ankommen und wirksam werden, sehen wir ebenso gemeinsam auf dem Bildschirm.“
6.000 Einzelimpulse pro Behandlung
Insgesamt 6.000 Einzelimpulse werden während einer Behandlung abgegeben. Ein großer Vorteil für den Patienten: Er sitzt frei in einem Behandlungsstuhl und kann vor und nach der Therapie seinem Alltag nachgehen, ganz ohne Einschränkungen. Insgesamt sechs Einzelsitzungen, die je zirka eine halbe Stunde dauern und binnen zwei Wochen durchgeführt werden, sind zunächst angesetzt. „Danach kann man mit einzelnen Auffrischungsbehandlungen alle paar Wochen oder Monate die Ergebnisse weiter verbessern und auffrischen. Dies entscheiden wir jeweils ganz individuell“, so Dr. Bachmann.
Keine Heilung durch TPS – aber mehr Lebensqualität
„Heilen kann auch die TPS neurodegenerative Erkrankungen nicht. Doch allein die Tatsache, dass bei den meisten der bisher rund 5.000 behandelten Patienten die Krankheit nicht nur aufgehalten wurde, sondern der Zustand sich so verbessert hat, dass die Betroffenen und damit auch ihre Angehörigen wieder ein hohes Maß an Lebensqualität, Selbständigkeit und Lebensfreude gewinnen, ist ein riesiger Erfolg,“ ist Dr. Bachmann von der neuen Therapieform überzeugt.
Dauerhafte Erfolge ohne Klinikaufenthalt
Sein Kollege Dr. Rainer Leipert aus Bad Wimpfen ergänzt: „Alle Kollegen sehen in der täglichen Praxis große und vor allem auch dauerhafte Erfolge. Das schöne dabei ist, dass die TPS schmerzfrei ist und wir keinerlei Nebenwirkungen beobachten. Und dass die Therapie ambulant in der Praxis eingesetzt werden kann, ohne dass man dazu in eine Klinik muss, ist ein großer Vorteil für die Patienten und die Angehörigen.“
Eine Kassenleistung ist die TPS übrigens noch nicht. Bei Dr. Bachmann und bei Dr. Leipert kostet eine TPS-Behandlung rund 450 Euro.
Weitere Infos zur Transkraniellen Pulsstimulation
Wer sich näher über die Transkraniellen Pulsstimulation informieren möchte, wird u. a. auf einer wissenschaftlichen Informations-Seite fündig:
alzheimer-science.com
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