Sonntag, 24. November

Kribbelnde Finger sind keine Bagatelle

Karpaltunnelsyndrom: Ursachen, Therapien, Vorbeugen

©Microgen/stock.adobe.com

Nächtliche elektrisierende Schmerzen in einer Hand, Taubheit und Kribbeln sowie Steifheit und Kraftlosigkeit am Morgen – das kann auf eine häufige neurologische Krankheit hindeuten: das Karpaltunnelsyndrom (KTS). Jeder Sechste ist im Laufe seines Lebens davon betroffen, Frauen sogar doppelt so oft wie Männer. Meist tritt das KTS bei Menschen über 30 Jahren auf, in mehr als drei Viertel der Fälle sind die Betroffenen zwischen 40 und 70 Jahre alt. Wird die Krankheit nicht rechtzeitig behandelt, drohen bleibende Schäden. Erfahren Sie jetzt mehr. 

Was ist das Karpaltunnelsyndrom?

Als Karpaltunnel wird eine tunnelartige Röhre im Bereich des Handgelenks bezeichnet. Sie dient als Durchgang für Sehnen und Nerven, etwa den Medianusnerv. Wird es im Karpaltunnel aufgrund von vermehrten Flüssigkeitseinlagerungen (z.B. durch Hormonveränderungen in Schwangerschaft oder Wechseljahren) zu eng, kann es zu Ausfallerscheinungen und Schmerzen an der Handgelenksinnenseite kommen. Auch Verletzungen oder Brüche im Handgelenk können zu einer solchen Nerveneinengung führen – ebenso Rheuma, Diabetes, Gewichtszunahme oder schwere körperliche Arbeit.

Welche Beschwerden treten auf?

Typische Symptome sind Schmerzen, Gefühlsstörungen und Lähmungen im Bereich des Daumens, Zeige- und Mittelfingers. Dr. Bastian Marquass, leitender Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie der Gelenk-Klinik Gundelfingen, mahnt, diese Zeichen ernst zu nehmen: „Obwohl die Beschwerden in der Regel zunächst nur gering sind, ist eine Behandlung unerlässlich. Denn unbehandelt kann es Jahre später zu Muskelschwund im Daumenballen kommen: Man kann nicht mehr richtig zugreifen, hat Probleme beim Schreiben. Das Feingefühl von Daumen, Zeige-, Mittel- und Teilen des Ringfingers nimmt ab.“ Bei Verdacht auf ein KTS heißt es deshalb: Ab zum Arzt! Richtige Ansprechpartner sind Hausarzt und Neurologe.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Eine rasche Linderung der Beschwerden verschaffen oft Stützverbände und Schienen, die über dem Handgelenk getragen werden. Damit sich die Muskeln durch die Ruhigstellung nicht verkürzen, ist es wichtig, regelmäßig spezielle Übung zur Dehnung und Kräftigung des Handgelenks durchzuführen. Unterstützend werden häufig auch Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. 

Manuelle Therapien erzielen gute Behandlung-Ergebnisse

Gute Behandlungs-Ergebnisse werden auch mit manuellen Therapien erzielt. Sie können Verklebungen lösen sowie die Gleitfähigkeit im umgebenden Gewebe verbessern. „Lassen sich die Schmerzen nicht mit physikalischer Therapie verringern oder drohen bleibende Nervenschäden, muss operiert werden. Dabei wird ein straffes Band über dem Karpaltunnel durchtrennt, so dass der Nerv wieder ausreichend Platz hat und nicht länger komprimiert wird. Für den ambulanten Mini-Eingriff genügt ein kleiner Schnitt in die Handfläche. Drei Wochen später kann die Hand der Regel wieder für fast alle Tätigkeiten genutzt werden“, sagt Marquass.

Wie kann man einem Karpaltunnelsyndrom vorbeugen?

Der Orthopäde rät dazu, starke Belastungen von Hand und Handgelenk zu vermeiden. Tägliche Arbeiten am PC sind nach Marquass‘ Einschätzung – bei regelmäßigen Pausen – nicht so problematisch. Schädlicher seien vielmehr monotone berufliche Arbeiten, bei denen die Hand immer wieder stark abgeknickt und der Medianusnerv belastet wird.

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