Donnerstag, 21. November

Bitter und gut

Warum wir Pampelmuse und Chicorée öfter essen sollten

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Pampelmuse, Endivie oder Chicorée – beim Gedanken an diese eher bitteren Lebensmittel verziehen viele das Gesicht, weil Süßes oder Salziges bei den meisten höher im Kurs steht. Und doch haben Bitterstoffe was Gutes – sie wirken positiv auf die Gesundheit und vor allem auf die Verdauung.

Positive Effekte

Dass wir auf der Zunge nur einen Rezeptor für Süßes haben, für Bitteres dagegen etwa 25 Sinneszellen, hat seinen Grund: Für unsere Vorfahren war es lebenswichtig, giftige Pflanzen   am oft bitteren Geschmack zu erkennen. Bitterstoffe haben aber auch eine positive Wirkung. Sie kommen in vielen Pflanzen und Pflanzenprodukten vor, zum Beispiel in verschiedenen Gemüse- und Obstsorten, Kräutern und Gewürzen wie Thymian, Estragon und Ingwer oder in Getränken wie Kaffee und grünem Tee.

Gut für die Verdauung

Ein bitterer Geschmack regt den Speichelfluss an, fördert die Produktion von Verdauungssäften und sorgt im Magen-Darm-Trakt für Bewegung. Ernährungsexperten raten deshalb dazu, auch bitter schmeckende Nahrungsmittel wie Rucola, Radicchio, Chicorée, Rosenkohl oder Artischocken regelmäßig einzuplanen. Auch wer Abnehmen will, profitiert davon, denn wenn die Verdauung besser und schneller vonstatten geht, sinkt auch das Hungergefühl.

Tipps zum Genießen

Schon im Mittelalter spielten Bitterstoffe eine große Rolle in der Behandlung von Verdauungsbeschwerden. Unsere Vorfahren konnten allerdings noch auf Gemüse zurückgreifen, das wesentlich reicher an Bitterstoffen war. Aus heutigen Sorten sind diese zugunsten eines milderen Geschmacks weitgehend herausgezüchtet worden. Wie die Stiftung Warentest mitteilt, gibt es auf Bauernmärkten oder Bio-Höfen aber noch Salat-, Obst- oder Gemüsesorten mit relativ vielen Bitterstoffen, zum Beispiel Frühlingszwiebeln oder Löwenzahn. 

Training für Bitteres

Bitteres zu mögen, kann man sich antrainieren: Forscher haben herausgefunden, dass Kinder beispielsweise eine Gemüsesorte mindestens zehnmal essen, bis sie den Geschmack wiedererkennen und sich daran gewöhnt haben. Abwechslungsreiche Kost steigert auch die Akzeptanz für bitter schmeckende Speisen. Um den bitteren Geschmack etwas abzumildern, gibt es ein paar Tricks: Chicorée lässt sich gut mit Orangen oder Äpfeln kombinieren. Radicchio wird im Mix mit anderen Salaten oder durch Joghurt milder.

Gesundheitliche Gefahren

Es gibt jedoch auch giftige Bitterstoffe: So können Zucchini- und Kürbispflanzen bei heißem und trockenem Wetter verstärkt Bitterstoffe bilden – vor allem mit zunehmender Fruchtreife. Daher sollten Zucchini möglichst jung geerntet und nicht in der Nähe von Zierkürbissen angepflanzt werden, da diese eine sehr hohe Konzentration an Bitterstoffen beinhalten. Je nach aufgenommener Dosis kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen und Durchfall kommen.

Bittere Beispiele und was zu beachten ist

  • Rosenkohl schmeckt nicht ganz so bitter, wenn die gekochten Röschen gesalzen werden.
  • Chicorée lagert man am besten im dunklen Kühlschrank, weil durch Licht mehr Bitterstoffe aktiviert werden. Ist der Chicorée zu bitter, den Strunk entfernen oder das Gemüse mit Joghurtdressing genießen.
  • Rucola und Radicchio sind gemischt mit einer Handvoll milder Gartensalate weniger bitter, auch eine Honig-Senf-Vinaigrette passt gut dazu.
  • Pomelo und Grapefruit sind reich an Bitterstoffen und Vitaminen. Doch Grapefruit beispielsweise enthält auch den Bitterstoff Naringin, der in den Leberstoffwechsel eingreift. Dadurch kann es zu mit Medikamenten kommen. Ein Blick auf den Beipackzettel gibt Auskunft darüber, ebenso eine Nachfrage bei der behandelnden Ärztin oder dem Apotheker.

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Geht es Ihnen gut? Bei allen Gesundheitsfragen stehen Ihnen die Gesundheitsexperten der Guten Tag Apotheken gerne hilfreich zur Seite – auch wenn es darum geht, sich und der eigenen Verdauung natürlich etwas Gutes zu tun. Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe.