Freitag, 22. November

Tipps

Baby-Haut dankt Aufmerksamkeit, Qualität und Einfachheit

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Sie ist zart, empfindlich, samtweich – die Haut von Neugeborenen. Und in der Tat verlangt die Babyhaut besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Supermarktregale sind voll von Pflegeprodukten, fast jeder spendet jungen Eltern gerne gute Ratschläge und auch das Internet ist voll von Hinweisen. Aber, wer hat recht? Wer auf Nummer sicher gehen will, findet guten, fachlich versierten Rat in der Apotheke des Vertrauens. Aber auch Haus-, Haut- und Kinderärzte liefern gerne fundierte Antworten und wenn nötig die richtige medizinische Versorgung.

Hautpflege verlangt Aufmerksamkeit

 

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In den ersten Lebensmonaten sind die Hautfunktionen eines Neugeborenen noch nicht voll ausgereift – entsprechend gilt der Hautpflege besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge. „Die Hornschicht, welche die Haut als schützende Hülle umgibt, ist dünner und durchlässiger als bei älteren Kindern oder Erwachsenen“, sagt die Hautärztin Dr. Annette Schaefer aus Öhringen im Nordosten Baden-Württembergs und Mitglied des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD). Die Säuglingshaut produziert weniger Talg und Schweiß, der Fett- und Säureschutzmantel ist schwächer ausgeprägt – die Hautbarriere ist noch nicht ausreichend entwickelt. Die Folge: Die Babyhaut trocknet schneller aus, reagiert empfindlich auf Umwelteinflüsse und ist auch gegen Krankheitserreger und Allergien weniger geschützt. „Hinzu kommt, dass die Haut von Säuglingen besonders sonnenempfindlich ist – deshalb dürfen sie auch in den ersten Lebensmonaten nicht in die Sonne“, erklärt Dr. Schaefer. Auch bei älteren Kindern sei ein vernünftiger Umgang mit der Sonne wichtig und ein konsequenter, textiler Sonnenschutz plus Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor entscheidend.

Es muss nicht immer Seife sein

 

Beim Thema Hautreinigung rät die Dermatologin zur Devise „Weniger ist mehr“: „Auch wenn ein Baby ein wenig schwitzt oder beginnt, die Umgebung zu erkunden, muss man nicht gleich zu waschaktiven Substanzen greifen. Diese strapazieren die empfindliche Haut und begünstigen das Austrocknen. Mund und Händchen können mit lauwarmem Wasser und einem weichen Tuch gereinigt werden“, rät Hautärztin Dr. Annette Schäfer. Zweimal pro Woche kurz lauwarm baden ist Studien zufolge besser als Abrubbeln mit dem Waschlappen: Badezusätze sind in der Regel nicht erforderlich, Duschgel oder duftende Schaumbäder für Erwachsene sogar tabu, weil sie die Babyhaut reizen oder austrocknen können – allenfalls kann ein wenig rückfettendes Baby-Öl mit ins Wasser gegeben werden. Wichtig ist indes, nach dem Baden die Haut sofort sanft abzutrocknen, da Wasser auf der Haut dieser kurioserweise beim Trocknen Feuchtigkeit entzieht.

Nach dem Baden stärkt Creme die Haut

 

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Nach dem Bad sollte die Baby-Haut eingecremt werden: Neue Studien belegen, dass frühzeitig regelmäßiges Cremen schon ab bei Neugeborenen eher die Hautbarriere stärkt und dabei hilft, Neurodermitis und Allergien vorzubeugen. Eltern sollten dafür zu speziellen Säuglings-Produkten greifen, da diese in der Regel nur wenig allergieauslösende Inhaltsstoffe aufweisen und keine Duft- oder Farbstoffe enthalten: „Günstig sind Produkte, die neben ausreichend Fettsubstanzen, den sogenannten Lipiden, auch natürliche Feuchthaltefaktoren wie Glycerin enthalten“, so Dr. Schaefer.

Gute Windeln rechtzeitig wechseln

 

Besondere Aufmerksamkeit sollte dem Windelbereich gewidmet werden, denn Urin und Stuhl können die empfindliche Baby-Haut sehr beanspruchen: „Der Griff zu hochwertigen, saugfähigen Windeln zahlt sich aus, die etwa alle vier Stunden gewechselt werden sollten. Nach dem Stuhlgang sollte möglichst umgehend die Windel gewechselt werden. Po und Genitalbereich werden am besten nur mit lauwarmem Wasser gereinigt und anschließend gut abgetrocknet – wenn es möglich ist, die Haut eine Weile an der Luft trocknen lassen“, rät die Haut-Expertin. Hartnäckiger angetrockneter Stuhl lässt sich gut verträglich mit Baby-Öl entfernen: Ätherische Öle sind tabu, aber bei natürlichen Ölen sind kaum Grenzen gesetzt. Mineral-Öle bieten sich an, weil sie keine Allergien verursachen. Feuchttücher sind für die Dermatologin allenfalls als Ausnahme für unterwegs und nur dann zu empfehlen, wenn sie keine Duftstoffe enthalten.

Gerötet oder wund: Zink-Salbe hilft

 

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Kommt es trotz aller Vorsorge im Windelbereich zu Rötungen oder Wundstellen, fördert eine schützende Zink-haltige Salbe den Heilungsprozess. Unterstützend sollte in der Beikost des Säuglings in dieser Zeit auf saure Nahrungsmittel wie Zitrusfrüchte verzichtet werden. Kommt es zu ausgeprägten Entzündungen, die manchmal auch mit Schwellungen und nässenden Rötungen verbunden sind oder gar Bläschen oder Pusteln hervorbringen, sollte der Hautarzt aufgesucht werden. „Der Facharzt kann schnell feststellen, ob es sich um eine sogenannte Windeldermatitis handelt oder eine andere Ekzem-Erkrankung vorliegt“, sagt die Öhringer Hautärztin.

Kortison-Salbe gibt es auch für Babys

 

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Um die sehr schmerzhaft verlaufende Windeldermatitis möglichst schnell abklingen zu lassen, kommt eine spezielle Kortison-haltige Salbe zum Einsatz, unter der sich laut Experten die Beschwerden rasch bessern und eine Abheilung binnen zwei oder drei Tagen eintritt. „Bei kurzzeitigem Einsatz ist das gut verträglich. Die Anwendung sollte nach ärztlicher Anleitung erfolgen. Kortison-Präparate sind jedoch nicht zur Langzeitanwendung gedacht und können eine geeignete Hauptpflege keinesfalls ersetzen“, sagt Dr. Annette Schaefer. Verschlimmern sich die Symptome trotz Behandlung, verstärkt sich die Rötung und kommen weißliche Pusteln oder schuppige Hautveränderungen hinzu, kann dies ein Hinweis auf Hefepilzbefall oder eine zusätzliche bakterielle Infektion hinzugekommen sein. Keine Panik – bei entsprechender Diagnose wird der Hautarzt geeignete Medikamente verschreiben – damit das größte Organ, die Haut, baldmöglichst wieder intakt ist.

 

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