Kennen Sie das auch? Kaum sind Sie am Urlaubsziel angekommen, läuft die Nase und der Hals kratzt. „Leisure Sickness“ nennt sich das Phänomen. Im Urlaub warten aber nicht nur Erkältungsfallen auf uns: Auch das ungewohnte Essen, die Klimaumstellung oder profane Insektenstiche und Sonnenbrand können den Spaß trüben. Deshalb gehört immer eine kleine Reiseapotheke ins Urlaubsgepäck. Wir verraten Ihnen, was unbedingt mitmuss.
Freizeitkrankheit: Das Immunsystem macht Urlaub
Es ist doch wie verhext: Man freut sich wochenlang auf den bevorstehenden Urlaub, kann endlich mal so richtig entspannen – und wird prompt krank. Tatsächlich sind Erkältungskrankheiten im Urlaub keine Seltenheit. Für die sogenannte „Leisure Sickness“, auch „Freizeitkrankheit“ genannt, gibt es sogar eine wissenschaftliche Erklärung. Wer als Arbeitnehmer unter großem Stress steht, lässt auch sein Immunsystem auf Hochtouren laufen. Mit der Entspannung begibt sich auch das Immunsystem auf Stand-by und macht den Menschen anfälliger.
Dazu kommt, dass Klimaanlagen die Schleimhäute austrocknen und Erreger leichter in den Körper eindringen können. So fängt man sich schnell eine Erkältung ein, aber auch Migräne und andere körperliche Beschwerden tauchen plötzlich wieder verstärkt auf.
An Erkältungsmittel denken
Um sich den Urlaub nicht von Erkältungsviren verderben zu lassen, sollte man vorsorgen und die Reiseapotheke mit Präparaten bestücken, die zumindest die Symptome lindern können. Wichtig sind ein Mittel gegen Schmerzen und Fieber, Halstabletten und ein Nasenspray, um für eine freie Nasenatmung in der Nacht zu sorgen. Empfehlenswert sind auch Desinfektionstücher fürs Handgepäck, um auch zwischendurch mal für Handhygiene zu sorgen.
Durchfallstopper gehören in die Reiseapotheke
Durchfall ist die häufigste Erkrankung im Urlaub Noch häufiger als von einer Erkältung werden Reisende von Verdauungsproblemen geplagt. Schätzungen zufolge haben jedes Jahr 20 bis 50 Prozent der Urlauber mit dem lästigen Leiden zu kämpfen, wobei akuter Durchfall häufiger als Verstopfung auftritt. Durchfall wird durch Bakterien, aber auch von Viren ausgelöst. Deshalb gilt gründliche Hygiene und häufiges Händewaschen nach wie vor als beste Prophylaxe. Weil die Wahrscheinlichkeit, dennoch etwas zu erwischen, relativ hoch ist, sollten Durchfallstopper im Reisegepäck nicht fehlen.
Besonders wichtig ist es für Betroffene, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten und erst mal nur leicht verdauliche Speisen zu sich zu nehmen. Unentbehrlich sind auch Standards aus der Hausapotheke wie Pflaster, Verbandszeug und Desinfektionsmittel. Insbesondere wer mit Kindern verreist, muss jederzeit mit kleineren „Unfällen“ rechnen, die versorgt werden wollen.
Sonnenschutzmittel nicht vergessen
Ins Gepäck für den Sommerurlaub gehören natürlich auch Mittel mit extra hohem Sonnenschutz. Wer Produkte aus dem letzten Jahr aufbrauchen will, sollte überprüfen, ob diese noch haltbar sind. Riecht das Mittel komisch oder haben sich Wasser und Fett getrennt, ist die volle Wirkung sicher nicht mehr gegeben. Mit Insektenstichen muss im Sommer eigentlich überall gerechnet werden. Deshalb sind Insektenschutzsprays und Mittel zur Linderung der Stiche und gegen allergische Reaktionen ebenfalls notwendige Standards im Reisegepäck.
Besonderheiten des Landes beachten
Bedenken sollte man bei der Zusammensetzung der Reiseapotheke auch das Reiseziel. Wer in Europa unterwegs ist, kann die meisten Mittel auch vor Ort in einer Apotheke bekommen. Allerdings kann die Sprachbarriere auch zu Missverständnissen führen. Außerhalb Europas sollte man sich weder auf die permanente Verfügbarkeit, noch auf die Identität aller Merkmale verlassen. Schon kleine Unterschiede in der Zusammensetzung können zur Überdosierung führen. Medikamente, die man regelmäßig einnimmt, sollte man deshalb besser in ausreichender Menge von Zuhause mitbringen.
Bestimmte Medikamente brauchen eine Bescheinigung
Wer zum Beispiel starke Schmerzmittel einnehmen muss, die unter das Betäubungsmittelgesetz des jeweiligen Landes fallen, braucht meist eine Bescheinigung vom Hausarzt, die zusätzlich beglaubigt werden muss. Weitere Informationen und Musterbescheinigungen sind auf den Seiten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte unter www.bfarm.de erhältlich.
Im Zweifelsfall sollte man sich vor Abreise bei der Botschaft über besondere Bestimmungen bei der Einführung der Medikamente kundig machen. Diabetikersollten neben ihren Medikamenten auch einen internationalen Diabetikerausweis mitführen, damit es wegen der Spritzen keine Probleme bei der Sicherheitskontrolle gibt.
Extra-Tipps
Um den Verlust von Mineralien auszugleichen und den Verdauungstrakt wieder zu stärken, sind Elektrolytpulver und Präparate mit Milchsäurebakterien oder Myrrhe empfehlenswert.
Wer optimal vorbereitet sein möchte, sollte sich bei der Zusammenstellung seiner Reiseapotheke individuell in der Apotheke beraten und das Notfallset auf sein Reiseziel abstimmen lassen. Die Experten Ihrer Guten Tag Apotheke sind Ihnen gerne behilflich.
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