Wenn die Sonne vom Himmel lacht, die Temperaturen sommerlich sind, die Laune gut ist, was kann es da Schöneres geben, als abzutauchen? Oft geht’s dafür an den Badesee. Herrlich! Trotzdem stellt sich oft die Frage: „Ist das Wasser auch sauber? Oder fange ich mir da irgendwas ein?“ Es gibt zumindest (geprüfte) Anhaltspunkte im Hinblick auf die Wasserqualität.
Ausgezeichnete Badeseen
Die gute Nachricht vorweg: 98 Prozent der Badegewässer in Deutschland erfüllen die Qualitätsanforderungen der EG-Badegewässerrichtlinie. Etwa 91 Prozent wurden sogar mit der besten Note „ausgezeichnet“ bewertet. Dies zeigen die Daten zur Wasserqualität der Badegewässer 2017, die die Europäischen Umweltagentur EEA veröffentlicht hat. Nur in drei Fällen waren die Badegewässer wegen schlechter Wasserqualität der Cyanobakterien (Blaualgen) geschlossen. „Damit bleibt die Qualität der deutschen Badegewässer weiterhin gut“, schreibt das Umweltbundesamt in einer Pressemitteilung.
Badegewässer werden vielfältig genutzt
Trotzdem: „Badegewässer sind nicht nur zum Baden da, sondern werden wie alle Gewässer vielfältig genutzt und damit potentiell verschmutzt – zum Beispiel durch Abwassereinleitungen oder Abschwemmungen von landwirtschaftlichen Flächen“, wie das UBA erklärt. Vögel und Hunde hinterlassen Kot, mancher Badegast seinen Müll, es regnet stark. Ergo: In natürlichen Gewässern können Bakterien, Pilze und andere Krankheitserreger vorkommen. Wenn es ganz schlimm kommt, erleiden Badefans im Zweifel Hautausschläge oder Erbrechen, Übelkeit oder Durchfall, wenn sie beim Schwimmen Wasser schlucken. Darum wird die hygienische Wasserqualität auch regelmäßig von den zuständigen Behörden der Bundesländer überprüft.
Übersicht über untersuchte Badeseen
2017 wurden 2.287 deutsche Badegewässer untersucht, insgesamt wurden 13.382 Wasserproben entnommen und ausgewertet. Wie der Badesee in Ihrer Nähe bewertet ist? Eine Übersicht finden Sie beim UBA. Dort gibt es eine Karte, die die einzelnen Bundesländer zeigt. Von dort gelangen Sie zu den Informationen, die Sie brauchen und sehen auch, ob es zum Beispiel aktuell Verschmutzungen oder Cyanobakterien gibt.
Wie sich eine Blaualgenblüte erkennen lässt
Das Bundesumweltamt hat auch einen Tipp dazu: „Probleme mit massenhaftem Wachstum von Cyanobakterien erkennt man als sogenannte ‚Blaualgenblüte‘ an einer blaugrünen Trübung des Wassers. Hier gibt es eine einfache Regel, ab wann man in solchem Wasser nicht mehr baden gehen sollte: bis zu den Knien ins Wasser gehen – wenn man seine Füße nicht mehr sieht, sind zu viele Cyanobakterien im Wasser.“
Wer einen Badesee für sich entdeckt, der schlecht bewertet wurde, dem rät die EEA übrigens, dort nicht nach starken Regenfällen zu schwimmen. Ein Blick auf die aktuellen Auswertungen der Bundesländer lohnt sich immer, da sich diese durch verschiedene Faktoren ändern kann.