Donnerstag, 28. März

Neues aus der Wissenschaft

Schlagzeugspielen verändert das Gehirn

©Peter Heckmeier/stock.adobe.com

Menschen, die jahrelang regelmäßig Schlagzeug spielen, unterscheiden sich in Hirnstruktur und -aktivität von unmusikalischen Menschen. Das haben Forscher des Universitätsklinikums Bergmannsheil in Bochum im Rahmen einer MRT-Studie herausgefunden. Schlagzeuger besitzen demnach weniger, aber dafür dickere Fasern im Hauptverbindungstrakt zwischen den beiden Hirnhälften. Zudem sind ihre motorischen Hirnareale effizienter organisiert, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Brain and Behavior“.

Einhändig feinmotorisch

„Die meisten Menschen können feinmotorische Aufgaben nur mit einer Hand ausführen und haben Probleme, mit beiden Händen gleichzeitig unterschiedliche Rhythmen zu spielen. Schlagzeuger können Dinge, die für untrainierte Menschen unmöglich sind“, so Dr. Lara Schlaffke. Die Wissenschaftlerin forscht an der Bochumer Ruhr-Universität zum Fachgebiet Neuronale Plastizität. Sie und das Team haben 20 Profi-Schlagzeuger getestet, die ihr Instrument durchschnittlich seit 17 Jahren spielten und aktuell mehr als zehn Stunden pro Woche übten. MRT-Bildgebungstechniken halfen dabei, ein genaues Bild vom Gehirn zu erhalten.

Deutliche Unterschiede

Die Daten verglichen die Wissenschaftler mit Messungen von 24 unmusikalischen Kontrollprobanden. Beide Gruppen mussten zunächst Schlagzeug spielen, um ihre Fähigkeiten zu testen, und wurden dann im MRT-Scanner untersucht. Ergebnis: Schlagzeuger zeigten deutliche Unterschiede im vorderen Teil des Corpus Callosums, einer Hirnstruktur, die die beiden Hemisphären miteinander verbindet und deren vorderer Teil für die Planung der Motorik verantwortlich ist.

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Besserer Informationsfluss

Die erhobenen Daten der Forscher deuteten darauf hin, dass Schlagzeuger weniger, aber dickere Fasern im wichtigen Verbindungstrakt zwischen den Hirnhälften haben. Dadurch können die Musiker Informationen schneller zwischen den Hirnhälften austauschen als die Kontrollpersonen. Die Struktur des Corpus Callosums sagte auch die Leistung beim Schlagzeug-Test voraus: Je höher das Maß für die Dicke der Fasern im Corpus Callosum war, desto besser waren die Fähigkeiten beim Schlagzeugspielen. Auch war das Gehirn von Schlagzeugern bei motorischen Aufgaben weniger aktiv als das der Kontrollprobanden.

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