Samstag, 20. April

Wundstarrkrampf

Ist Ihr Tetanus-Impfschutz noch aktuell?

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Bitte schauen Sie doch mal in Ihren Impfpass. Wann hatten Sie Ihre letzte Tetanus-Schutzimpfung? Wenn das zehn Jahre oder sogar länger her ist: Nichts wie ab zum Arzt und auffrischen lassen. Denn Tetanus ist lebensbedrohlich. Die Gefahr kann durch eine Schutzimpfung aber leicht verhindert werden. Erfahren Sie jetzt alles rund um den Wundstarrkrampf und wie Sie vorbeugen können. 

Tetanus gibt es weltweit

Die auch als Wundstarrkrampf bekannte Infektionskrankheit ist auf der ganzen Welt verbreitet. Sie wird durch das Gift des Bakteriums Clostridium tetani hervorgerufen und verläuft laut dem Berufsverband Deutscher Internisten e.V. in etwa zehn bis 70 Prozent der Fälle tödlich.

Wie stecken wir uns mit Tetanus an?

Clostridium tetani ist nahezu überall verbreitet: Der Erreger mag es gerne heiß und feucht und findet sich häufig in dicht bevölkerten Gebieten. Aber auch in Erde, Schmutz, Straßenstaub und Fäkalien von Mensch und Tier ist das Bakterium anzutreffen. Wundstarrkrampf und sogar auf Kleidung und im Hausstaub lassen sich Sporen nachweisen. Zu einer Ansteckung kann es kommen, wenn der Erreger beispielsweise über Stich-, Biss- oder Quetschverletzungen sowie über Erfrierungs- oder Verbrühungswunden in den Körper gelangt. Dazu genügen schon banale Schrammen und Kratzer. Im Körper produzieren die Bakterien Giftstoffe, die vor allem unser Nervensystem schädigen.

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist allerdings nicht möglich.

So zeigt sich die Krankheit

Etwa vier bis 14 Tage nach der Ansteckung treten schleichend die ersten Krankheitszeichen auf. Das können neben einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Unruhe, Schlafstörungen und Schweißausbrüche sein. Im weiteren Verlauf kommt es zu anhaltenden Muskelanspannungen, die typischerweise in der Kaumuskulatur beginnen und sich dann über das gesamte Gesicht ausbreiten. Später kommen Nacken-, Rücken-, Bauch-, Arm- und Beinmuskulatur dazu. Die Anspannung der Muskeln gipfelt schließlich in Krämpfen, die qualvolle Schmerzen verursachen und bei vollem Bewusstsein erlebt werden. In manchen Fällen führen die Krämpfe sogar zu Knochenbrüchen. Auch die Atemmuskulatur, der Verdauungstrakt und das Herz können in schwere Mitleidenschaft gezogen werden.

So wird Wundstarrkrampf behandelt

Um das Überleben von Menschen mit Tetanus zu sichern und eine weitere Verbreitung des Erregers im Körper zu verhindern, sind intensivmedizinische und chirurgische Maßnahmen erforderlich. Gleichzeitig werden die qualvollen Schmerzen so gut es geht medikamentös gelindert. Nichtsdestotrotz überleben trotz medizinischer Versorgung von zehn Menschen ein bis zwei die Krankheit nicht. Ohne ärztliche Behandlung sterben fast 100 Prozent der Erkrankten. Besonders hoch ist das Mortalitätsrisiko für sehr junge und sehr alte Menschen.

Es gibt einen sicheren Schutz

Egal wie gut man im Alltag auf Unfallvermeidung und Hygiene achtet: Es gibt kein sicheres Entkommen vor dem Tetanus-Erreger. Den einzigen und dafür absolut sicheren Schutz vor Wundstarrkrampf bietet die Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Grundimmunisierung im zweiten, dritten und vierten sowie zwischen dem elften und 14. Lebensmonat. Dann sollte zwischen dem fünften und sechsten sowie zwischen dem neunten und 16. Lebensjahr je eine weitere Impfung erfolgen.

Den Impfstatus regelmäßig überprüfen

Weitere Auffrisch-Impfungen alle zehn Jahre halten die Schutzwirkung auch im Erwachsenenalter aufrecht. Auch wenn das Robert Koch-Institut von jährlich weniger als 15 Tetanus-Erkrankungsfällen (überwiegend bei älteren Erwachsenen) in Deutschland berichtet, sind immer noch zu viele Menschen von der qualvollen Krankheit betroffen – dabei ließe sie sich so einfach verhindern: Den einzigen sicheren Schutz vor Wundstarrkrampf bietet die Impfung. Darum prüfen Sie bitte Ihren Impfstatus und lassen Sie sich regelmäßig impfen. Die Kosten werden vollumfänglich von den Krankenversicherungen übernommen.

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