Mittwoch, 11. Dezember

Neues aus der Wissenschaft

Entzündung begünstigt Typ-2-Diabetes bei Fettsucht

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Je mehr Gewicht, desto mehr steigt das Risiko für Typ-2-Diabetes: Insbesondere bei einem Body-Mass-Index von mehr als 30 – gemeint sind jeweils Kilogramm pro Quadratmeter – ist die Gefahr sehr hoch. Nach einer Mitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft könnten Entzündungen im Fettgewebe und möglicherweise auch im Appetitzentrum des Gehirns dafür verantwortlich sein.

Abwehrzellen freigesetzt

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Im ungünstigsten Fall werden überschüssige Kalorien in den Fettzellen gespeichert, wodurch die Abwehrzellen des Immunsystems aktiviert werden: In Studien wurde nachgewiesen, dass stufenweise unterschiedliche Immunzellen freigesetzt werden, bevor im weiteren Entzündungsverlauf Abwehrzellen Botenstoffe abgeben, die den Blutzucker-Stoffwechsel beeinträchtigen.

Schleichende Insulin-Resistenz

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Die Folge ist, dass das körpereigene Bauchspeicheldrüsen-Hormon Insulin, das für die gleichmäßige Verteilung von Glukose verantwortlich ist, allmählich seine Wirkung verliert. Matthias Laudes, der als Leiter der Endokrinologie, Diabetologie und klinischen Ernährungsmedizin am Uni-Klinikum Schleswig-Holstein in Kiel zum Thema forscht, sagt: „Es kommt dann zur Insulinresistenz, wir sprechen auch von einer metabolischen Entzündung.“

MRT zeigt Hirn-Entzündung

Laubes hat anhand von Aufnahmen mit Magnetresonanztomographie (MRT) gezeigt, dass einige Betroffene Entzündungen im Hypothalamus aufweisen: Der Hypothalamus bildet im Zusammenwirken mit anderen Hirnbereichen verschiedene Hormone und steuert damit vegetative Körperfunktionen. „Da sich in diesem wichtigen Steuerzentrum des vegetativen Nervensystems auch das Appetitzentrum befindet, könnte dies vielleicht sogar das verminderte Sättigungsgefühl von Menschen mit starkem Übergewicht erklären“, vermutet der Kieler Forscher.

Genetische Einflüsse

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Entzündungsreaktionen im Hirn werden auch genetisch beeinflusst – ein solches Gen könne an der Bildung von Fettsucht (Adipositas) beteiligt sein. Für den Kieler Forscher Matthias Laubes besteht ein Zusammenhang mit dem Hormon Leptin, das Fettzellen aussendet, um im Gehirn ein Sättigungsgefühl zu erzeugen: Im Entzündungsverlauf entsteht eine Leptin-Resistenz. „Das würde bedeuten, dass der Sättigungsmechanismus bei betroffenen Patienten nicht funktioniert: Sie essen mehr, bevor sie satt werden.“

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