Freitag, 29. März

Neues aus der Wissenschaft

Depression: Milchsäurebakterien helfen

Dem Zusammenhang zwischen Darm, Depression und der positiven Wirkung von Milchsäurebakterien in dem Fall sind Wissenschaftler seit einer Weile auf der Spur. Jetzt bestätigt eine aktualisierte Meta-Analyse: Milchsäurebakterien lindern Depressionen. Wer unter einem leichten bis mittlerem Tief leidet, dem kann es zumindest helfen, täglich Probiotika zu sich zu nehmen.
Allerdings haben sie keine Auswirkung auf Menschen mit einem ausgeglichenen Stimmungsniveau: Die Stimmung änderte sich nicht – egal, ob die Testpersonen Milchsäurebakterien oder Scheinpräparate bekamen. Zu dieser Erkenntnis, veröffentlicht im Journal of Affective Disorders, kamen Wissenschaftler aus Singapur und Nottingham

Das Forscherteam um Yeo Wee-Song von der Nationalen Universität von Singapur hatte im ersten Schritt mehr als 600 wissenschaftliche Dokumente zum Thema Probiotika in der Medizin ausgewertet. Allerdings genügten nur zehn Untersuchungen den Ansprüchen: Diese hielten die Wirkung an Menschen sowie deren Stimmung fest. Außerdem erfüllten die Experimente allgemeine Qualitätskriterien wie eine zufällige Verteilung der Teilnehmer auf Behandlungs- und Kontrollgruppen und dass die Probanden bis zum Schluss nicht wussten, ob sie Placebos oder Milchsäurebakterien in Form von Tabletten beziehungsweise als Milchprodukt erhielten. Insgesamt analysierten die Wissenschaftler kontrollierte Studien mit 1349 Patienten. „Eine separate Subgruppenanalyse von Studien, die an gesunden gegenüber depressiven Personen durchgeführt wurden, zeigte signifikante Verbesserungen der Stimmungen von Personen mit leichten bis mittelschweren depressiven Symptomen und nicht signifikante Effekte bei gesunden Individuen“, so das Forscherteam. Der Wunsch aus Singapur und Nottingham: „Künftige Studien sollten an mehr Patienten mit klinisch diagnostizierter Depression durchgeführt werden.“