Donnerstag, 10. Oktober

Neues aus der Wissenschaft

Mit monatlicher Verhütungs-Tablette zu mehr Sicherheit

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Nur noch einmal im Monat die Anti-Baby-Pille nehmen? Das könnte bald Wirklichkeit werden: Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) im englischen Cambridge entwickeln derzeit ein entsprechendes orales Verhütungsmittel. Damit ließe sich die Zahl ungewollter Schwangerschaften reduzieren, die durch das Vergessen der täglichen Einnahme entstehen. Laut den Forschern könnte diese Verhütungsart vor allem in Entwicklungsländern große Auswirkungen auf die Gesundheit von Frauen und deren Familien haben.

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Gelatine-Kapsel als Depot

Das neue Verhütungsmittel befindet sich in einer mit Gelatine überzogenen Kapsel und kann die Dosis für drei Wochen enthalten. Diese Kapsel bleibt im Magen und setzt ihre Wirkstoffe schrittweise frei. Tests mit Schweinen haben bereits gezeigt, dass diese Art der Freisetzung die gleiche Konzentration des Medikaments erreichen kann wie die täglich eingenommene Dosis. Die Pille basiert auf sternförmigen Systemen zur Freisetzung. Sie können nach dem Schlucken Tage oder Wochen im Verdauungstrakt verbleiben. Nach dem Auflösen der Gelatine-Kapsel öffnen sich die vorher gefalteten Arme des Sterns und setzen die Medikamente frei. In früheren Studien enthielten die Kapseln Medikamente zur Behandlung von Malaria oder HIV, die ebenfalls jeden Tag eingenommen werden müssen. Die Forschung hat Berichten der MIT-Wissenschaftler zufolge ebenfalls nachgewiesen, dass es leichter ist, sich an die Einnahme eines Medikaments zu erinnern, wenn es nur einmal in der Woche oder einmal im Monat genommen werden muss.

Designter Stern aus Polyurethan

Für das neue Verhütungsmittel mussten die Forscher stärkere Materialien verwenden als in der Vergangenheit: Zu Testzwecken wurden Materialien in simulierte Magenflüssigkeit eingelegt. Dabei erwiesen sich zwei Arten von Polyurethan als am besten geeignet für die Arme und den zentralen Kern des Sterns. Das Verhütungsmittel Levonorgestrel wurde in die Arme des Geräts geladen. Über die Veränderung der Konzentration der Makromoleküle, die mit dem Medikament vermischt wurden, konnte die Freisetzung kontrolliert werden.

Studie mit Schweinen

In einer Studie mit Schweinen hat sich nach Angaben der englischen Forscher gezeigt, dass die Kapseln das Medikament konstant bis zu vier Wochen lang freisetzten. Die im Blut der Tiere nachgewiesene Konzentration entsprach in etwa jener der täglichen Einnahme einer Tablette, berichteten die Wissenschaftler im Magazin ,,Science Translation Medicine“. Für den Einsatz beim Menschen müsste die Kapsel so entwickelt werden, dass sie sich nach drei oder vier Wochen auflöst und den Körper über den Verdauungstrakt wieder verlässt. Die Forscher arbeiten derzeit an mehreren Möglichkeiten, ein Abbrechen der Arme des Sterns auszulösen. Dazu gehören Veränderungen des pH-Wertes, der Temperatur oder der Kontakt mit bestimmten Chemikalien. Tests mit Patienten könnten laut den Wissenschaftlern in drei bis fünf Jahren möglich sein.

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