Freitag, 26. April

Wohlbefinden

Corona-Krise: Besser mit Partner oder Nachwuchs

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Manch‘ einen wird die Erkenntnis erstaunen. Denn bei vielen liegen nach Homeoffice und Kinderbetreuung zuhause die Nerven in der Corona-Krise blank. Ein Team der Hochschule Osnabrück kam jetzt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass wir besser mit den strikten Einschränkungen zurechtkommen, wenn wir in einer festen Partnerschaft oder mit Kindern leben.

Die Wohnsituation hat kaum etwas mit dem Wohlbefinden zu tun

„Grundsätzlich hat sich die Wohnsituation, ob also eine oder mehrere Personen in einem Haushalt leben – zum Beispiel in einer WG – nicht signifikant auf die Zufriedenheit ausgewirkt“, erläutert Wirtschaftspsychologin Prof. Dr. Petia Genkova. Der Beziehungsstatus und ob die Befragten Kinder hatten, machte hingegen einen nachweisbaren Unterschied. „Personen, die einen festen Partner hatten, zeigten ein höheres ,well-being‘ als diejenigen ohne Partner“, heißt es in der Studie. „Das gilt übrigens auch für Menschen, die in Fernbeziehungen leben“, ergänzt Genkova. Personen mit Kindern gaben zudem eher an, zufrieden zu sein als diejenigen ohne.

Über die Studie

Für die Querschnittsstudie wurden deutschlandweit 310 Personen zwischen dem 23. März und dem 15. April befragt, in einem Zeitraum also, in dem bundesweit strikte Ausgangsbeschränkungen galten. Für die Erhebung wurde eigens ein Fragebogen entwickelt, um die Einstellung zu kultureller Vielfalt in der Krise zu messen. Das übergeordnete Ziel der Untersuchung war es, herauszufinden, wie sich der Umgang mit der Corona-Krise sowohl auf die Solidarität untereinander auswirkt als auch auf Vorurteile gegenüber Gruppen, denen man nicht selbst angehört.

Auswirkungen

„Wir haben die Hypothese aufgestellt, dass die Wahrnehmung eines Konfliktes zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in der Krise sowie Angst und Unsicherheit die soziale Distanz zu anderen Gruppen und auch Vorurteile verstärken“, berichtet Genkova. Diese Hypothese habe sich bestätigt.

Schon in den großen europäischen Krisen der vergangenen Jahre, der Finanzkrise und der Flüchtlingskrise, sei der Anstieg von Vorurteilen und Diskriminierung thematisiert worden, berichten Genkova und Henrik Schreiber, Mit-Autor der Studie. „In der Coronakrise zeigen sich nun schon nach wenigen Wochen Analogien.“

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