Donnerstag, 21. November

Schlaf-Forschung

Mittagsschlaf: Wie lange tut er gut? Eine Stunde kann geistige Fähigkeiten bei Senioren steigern

Ein Mittagsschlaf kann ja etwas Feines sein. Wissenschaftler fanden heraus, dass er sogar Gutes für die kognitiven Fähigkeiten von Senioren tun kann: Wer zur Mittagszeit eine Stunde schläft, kann sein Erinnerungs- und Denkfähigkeiten steigern, so das Forscherteam um Junxin Li, PhD, vom Zentrum für Schlaf und Zirkadianische Neurobiologie an der Johns Hopkins Universität in Baltimore.

Die Empfehlung, wie lange ein Mittagsschlaf am besten dauert, variieren. Die National Sleep Foundation beispielsweise rät zu 20 bis 30 Minuten für positive Effekte wie eine erhöhte Wachsamkeit, eine gute Gemütsverfassung und eine bessere Leistungsfähigkeit, ohne den Nachtschlaf negativ zu beeinflussen.  Junxin Li und ihre Kollegen kamen zu einem anderen Ergebnis: Rund eine Stunde zu schlummern, sei optimal. Dafür analysierten sie die Daten von 2.974 chinesischen Erwachsenen, die 65 Jahre oder älter und Teil der China Health Retirement Longitudinal-Studie waren. Sie wurden unter anderem im Hinblick auf ihre Aufmerksamkeitsfähigkeit und das episodische Gedächtnis getestet. Dazu lösten die Teilnehmer Aufgaben, die beispielsweise aus den Bereichen Mathematik, Wortwiedergabe und Zeichnen von Figuren stammten.

Die Teilnehmer wurden dabei nach vier Kategorien eingeteilt, die Basis dafür war der Durchschnittswert, wie lange sie während des vorherigen Monats vor oder nach dem Mittagessen geschlafen hatten. So bildeten sich die Kategorien Nichtschläfer, Kurzschläfer (weniger als 30 Minuten), mäßige Schläfer (30 bis 90 Minuten) und die Langschläfer (mehr als 90 Minuten). 57,7% der Teilnehmer berichteten, nach dem Mittagessen durchschnittlich etwa eine Stunde lang zu schlafen. Die Studien-Ergebnisse kurz zusammengefasst:

  • Die Test-Teilnehmer, die ca. eine Stunde ruhen, schnitten bei den kognitiven Tests besser ab als die Nichtschläfer
  • Die „Ein-Stunden-Schläfer“ zeigten eine bessere Gedächtnisleistung als die Nicht-, Kurz- oder Langzeitschläfer
  • Der Verlust der kognitiven Leistungsfähigkeit war in den Kategorien Nicht-, Kurz- und Langzeitschläfer fast sechsmal so hoch wie bei den mäßigen

Ihre Erkenntnisse veröffentlichen die US-amerikanischen Forscher im Journal of the American Geriatrics Society.

Probleme mit dem Nachtschlaf?

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