Donnerstag, 25. April

Neues aus der Wissenschaft

Auf die Nase, fertig, los: Gerüche steuern, wie wir einkaufen

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Eine gesunde Nase ist ein guter Schutzschild für den Körper, sie wärmt die Atemluft und schützt vor Infekten. Ist sie trocken, wund oder anderweitig gesundheitlich beeinträchtigt, fühlen wir uns unwohl. Der Geruchssinn spielt in unserem Leben eine entscheidende Rolle – für das Wohlbefinden, beim Erkennen von Gefahr und ob wir jemanden „riechen“ können. Auch beim Einkaufen steuert der Geruchssinn im Unterbewusstsein unser Verhalten – selbstbestimmt einkaufen: Fehlanzeige. Österreichische Forscher haben Studien ausgewertet und festgestellt: Clever eingesetzte Gerüche beeinflussen das Kaufverhalten so, dass Menschen mehr einkaufen.

Bis zu 23 Prozent mehr Konsum

Wie die Experten der Universität Klagenfurt im „Journal of Marketing“ berichten, lassen sich die Konsumentenausgaben bei idealem Einsatz von Gerüchen um bis zu 23 Prozent steigern: „Im Wesentlichen müssen sie zu der Einkaufsumgebung und den Produkten und Dienstleistungen passen, die Gerüche müssen für die Kunden vertraut sein und Geruchsmischungen sollten vermieden werden“, erklärt Studienleiter Holger Roschk.

Atmosphärische Gerüche

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In der aktuellen Untersuchung nahmen die Wissenschaftler 64 Studien mit 71 Stichproben und insgesamt 15.000 Probanden unter die Lupe. Dabei zeigte sich, dass Frauen tendenziell mehr auf atmosphärische Gerüche ansprechen: „Diese führen in Dienstleistungsumgebungen wie Restaurants und Wellness-Bereichen eher zu vermehrtem Konsumverhalten als überall dort, wo Waren verkauft werden“, ergänzt Roschk. Hinzu komme, dass Musik, die nicht zu den Gerüchen passe, eher abschrecke. Also sollte nach Meinung der Wissenschaftler ein stimulierender Orangenduft zum Beispiel nicht mit entspannendem Jazz kombiniert werden.

Manchmal zu intensiv

Auch negative Effekte sind möglich, wenn Regeln der Verkaufsoptimierung nicht beachtet werden: Warum dies so ist, konnten die Studien nicht klären. Roschk vermutet, dass die Gerüche in manchen Situationen zu intensiv oder inhaltlich unpassend sein könnten beziehungsweise, dass es Geschäftslokale gibt, die ihre Kunden mit Eindrücken für alle Sinne überstimulieren.

Zeit verfliegt im Flug

Die Ergebnisse zeigen darüber hinaus, dass Gerüche dazu beitragen können, dass Kunden das Gefühl haben, die Zeit verfliege und dass sie länger in den untersuchten Umgebungen verbleiben. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass sich viele Kunden tendenziell besser an Produkte erinnern, wenn Geruch eingesetzt wird. Gleichzeitig dämpften die Experten übersteigerte Erwartungen: „Auch mit Geruch wird man aus einer ,schlechten‘ Einkaufsumgebung keine ,gute‘ machen“, fasst Roschk zusammen.

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Gerüche können nicht nur das Kaufverhalten beeinflussen, sondern auch das Wohlbefinden positiv beeinflussen. Ihre Guten Tag Apotheke berät Sie kompetent, welche Düfte und Öle Ihnen guttun: Das Expertenteam unterstützt Sie gerne bei der Pflege Ihrer Nase. Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe.