Mittwoch, 11. Dezember

Tipps

Was tun gegen Insektenstiche

©EduardSV/stock.adobe.com

Einmal kurz nicht aufgepasst und dann ist es schon passiert: Bienen, Mücken oder Wespen haben zugestochen. Ist noch ein Stachel zu sehen, beispielsweise nach einem Bienenstich, sollten Sie diesen vorsichtig wegkratzen. Bitte auf keinen Fall daran ziehen: Am Stachel eines Insekts befindet sich meist noch ein Giftsack, der durch Ziehen zusätzliches Gift unter die Haut freisetzen kann.

Schnell kühlen

Wichtig ist es, den Stich möglichst schnell zu kühlen. So lindern Sie den Juckreiz und dämmen die Schwellung ein. Ein feuchter, gekühlter Lappen kann hier schon wahre Wunder vollbringen. Bei Ausflügen in die Natur ist es ratsam, spezielle Salben und Gels dabei zu haben. Sie haben nicht nur einen kühlenden Effekt, sondern auch eine antiallergische Wirkung und lassen Stiche schneller abschwellen. Häufig werden als Hausmittel Zitronensaft oder eine aufgeschnittene Zwiebel empfohlen. Sie können, auf die Stichstelle aufgetragen, Schmerz und Schwellung tatsächlich lindern. Allerdings besteht bei empfindlichen Personen auch die Gefahr einer Hautreizung.

Gefahr einer Allergie rechtzeitig erkennen

Die Gefahr einer Insektengiftallergie besteht meist nach Bienen- oder Wespenstichen. Auch Hornissen- oder Hummelstiche können in Einzelfällen allergische Reaktionen hervorrufen. Manche

©Henrik Larsson/stock.adobe.com

Menschen reagieren auch auf Stiche von Mücken oder Bremsen allergisch. Letztere nehmen aber selbst bei Allergikern nur selten lebensbedrohliche Ausmaße an. Symptome, die nach einem Insektenstich über eine normale Schwellung an der Einstichstelle hinausgehen, sollten aber auf jeden Fall von einem Arzt kontrolliert werden. Bei Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit, Atemnot oder Herzrasen muss sofort ein Arzt konsultiert beziehungsweise der Notarzt gerufen werden. Hilfreich für die Diagnose und die Gegenmaßnahmen ist die Information, von welchem Insekt der Betroffene gestochen wurde. Wenn Sie es nicht genau wissen, können Indizien den Befund erleichtern: Erfolgte der Stich beim Barfußlaufen auf einer Blumenwiese?  Dann könnte es eine Biene oder eine Hummel gewesen sein. Oder war es beim Kuchenessen auf der Terrasse? Hier steht eher die Wespe im Verdacht.

Auf den Notfall vorbereiten

Wer bereits negative Erfahrungen mit Insektenstichen gesammelt hat und weiß, dass er empfindlich reagiert, sollte entsprechende Notfallmedikamente im Haus und am besten auch bei sich haben. Zudem sollten Sie Ihr Umfeld über mögliche Notfallmaßnahmen aufklären. Wichtig: Bei Kindern sollten nicht nur Eltern, sondern auch Kindergarten beziehungsweise Schule informiert und mit entsprechenden Notfallmedikamenten ausgestattet werden. Allergologe Prof. Dr. Bernhard Homey rät Menschen, die unter einer Insektengiftallergie leiden, sich immunisieren zu lassen: „Beugen Sie durch eine Insektengiftimpfung langfristig vor und reduzieren Sie damit das Risiko eines allergischen Schocks auf ein Minimum.“

Prof. Dr. med. Bernhard Homey, Allergologe der Medizinischen Einrichtung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, hat für uns die besten Tipps zum Schutz vor Insektenstichen zusammengfasst.

  1. Ruhe bewahren

Bienen haben in der Regel kein Interesse an Menschen oder ihren Speisen. Man kann ihnen ausweichen oder einfach abwarten, bis sie weitergeflogen sind. Aber auch wenn Sie von Wespen umschwirrt werden, sollten Sie unbedingt Ruhe bewahren – hektische Bewegungen oder Anpusten machen die Tiere nämlich angriffslustig.

©Alekss/stock.adobe.com
  1. Nicht barfuß laufen

Bienen und Hummeln sind zwar von Haus aus nicht aggressiv, aber sie verteidigen sich, wenn sie sich bedroht fühlen. Zum Nektar sammeln halten sie sich häufig in Bodenhöhe auf. Im eigenen Garten oder auf einer Wiese

besteht somit erhöhte Gefahr, auf eines dieser Tiere zu treten und gestochen zu werden. Barfuß laufen ist zwar gesund, aber auf einer Blumenwiese leider keine gute Idee.

  1. Auf Parfum verzichten

Auf intensive Parfums, stark duftende Cremes und parfümierte Haarsprays sollte man im Frühling und Sommer besser verzichten: Intensive Düfte locken Insekten jetzt besonders stark an.

  1. Getränke nur mit Strohhalm, Speisen abdecken

Wespen lieben nicht nur zuckerhaltige Speisen, sondern auch süße Getränke und setzen sich gerne in unverschlossene Gläser und Flaschen. Wer so ein Tier versehentlich verschluckt und im Mundraum oder Hals gestochen wird, schwebt schnell in Lebensgefahr. Deshalb sollte man Limonaden, Schorlen & Co. vorsichtshalber nur mit Strohhalm trinken und Speisen abdecken. Erklären Sie unbedingt auch Ihren Kindern, dass sie zusätzlich vor jedem Bissen einen prüfenden Blick auf das Essen und ihr Besteck werfen sollen.

  1. Insektenschutz verwenden

    ©Maridav/stock.adobe.com

Gegen Mücken, Schnaken und andere Plagegeister können Sie sich mit Insektenschutz-Lotionen oder –sprays schützen. Wichtig: Wer einen Ausflug an den See plant, sollte auf wasserfesten Schutz achten. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Apotheker oder Ihrer Apothekerin beraten.

  1. Zur Vorsorge impfen lassen

Wer auf Insektenstiche empfindlich reagiert, sollte mit einem Arzt darüber sprechen. Eine Insektengiftimpfung bietet Allergikern wirkungsvollen Schutz vor einem potenziell lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock. Die sogenannte spezifische Immuntherapie (SIT) wird von der WHO ausdrücklich empfohlen.

Mehr zum Thema Insektenstiche

Den gesamten Artikel, mit noch mehr Tipps und dem Experten-Rat, lesen Sie in der August-Ausgabe-Ausgabe von MEIN TAG®, dem Magazin exklusiv aus Ihrer Guten Tag Apotheke. Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe. Holen Sie sich jetzt Ihr Exemplar – bezahlt von Ihrer Apotheke. Die Experten dort beraten Sie natürlich auch gerne, wenn Sie Fragen zu dem Thema haben.