Mittwoch, 24. April

Tipps

Grippeschutz: Was Sie tun können, damit es Sie nicht erwischt

Grippe, Grippe, Grippe – momentan kommen wir um dieses Thema einfach nicht herum. Die Zahl der Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen steigt, wie die Arbeitsgruppe Influenza am Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet. Die Wahrscheinlichkeit, dass Betroffene an Grippe erkrankt sind, ist dabei hoch: Die Influenza-Positivenrate lag laut des  Wochenberichts (KW 7) bei 59 Prozent.

Mit Impfung zur Herdenimmunität?

Stellt sich die Frage: Was tun? Angesichts der momentanen Grippewelle ruft die Europäische Kommission beispielsweise zum Impfen auf. EU-Gesundheitsminister Vytenis Andriukaitis sagte der Zeitung „Die Welt“: „Ich appelliere an alle Bürger in der Europäischen Union, sich selbst und ihre Kinder impfen zu lassen. Damit schützt man nicht nur die eigene Person, sondern auch die Mitbürger.“ Der Minister forderte dabei, den „Mythen und Fehleinschätzungen über Impfungen nicht zu glauben“. Impfungen seien eine „wichtige Maßnahme zur Erhaltung der öffentlichen Gesundheit und sollten eine Selbstverständlichkeit sein“.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verdeutlicht anhand ihres Schaubildes, warum es eine Art Schutzschild sein kann, wenn möglichst viele Menschen geimpft sind. Stichwort „Herdenimmunität“.

©Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Die BZgA schreibt dazu: „Eine Impfung gegen banale Infekte, die durch eine Vielzahl von Viren ausgelöst werden können, gibt es nicht. Die Grippeimpfung hingegen bietet Schutz vor schweren Verläufen einer Influenza-Infektion. Sie wird für Risikogruppen wie Menschen mit chronischen Grunderkrankungen, Menschen ab 60 Jahren sowie für Schwangere empfohlen.“

Mit Hygiene gegensteuern – einfach, aber schützend

Letztlich bleibt die Grippeimpfung eine Frage der eigenen Überzeugung. Eine andere Art des Grippeschutzes ist Hygiene. „Wer an einer Atemwegsinfektion erkrankt ist, kann durch konsequente Hygienemaßnahmen dazu beitragen, Familienmitglieder und Kontaktpersonen im Freundes- und Kollegenkreis vor Ansteckung zu schützen. Eine Weiterverbreitung von Erregern über Luft, Hände und Gegenstände lässt sich reduzieren, wenn Erkrankte in dieser Zeit enge Kontakte wie Umarmen oder Küssen vermeiden, auf das richtige Husten und Niesen in Einmaltaschentücher achten und insbesondere regelmäßig die Hände waschen“, betont Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA.

Die Dos and Don’ts der Gesundheitshygiene im Überblick:

Was Sie tun sollten – die Dos:

    1. Hände waschen – häufig und gründlich

    Egal, ob Sie nach Hause kommen, Mahlzeiten zubereiten, essen möchten, auf Toilette waren, die Nase geputzt, geniest oder gehustet haben, Kontakt mit jemanden, der krank ist, oder Tieren hatten – waschen Sie sich jedes Mal die Hände. Denn die meisten Erreger werden über die Hände aufgenommen bzw. weitergegeben. Deshalb: gründlich vorgehen. Einen guten Tipp, wie lange das Hände waschen am besten dauert, finden Sie hier.

    1. Sauber machen – regelmäßig und fokussiert

    Achten Sie darauf, Ihre Vier-Wände regelmäßig zu putzen. Konzentrieren Sie sich dabei vor allem auf Bad und Küche, weil sich Krankheitserreger dort besonders wohlfühlen, aber auch auf Treppengeländer und Türklinken. Spezielle Reinigungsmittel brauchen Sie dafür allerdings nicht, die „haushaltsüblichen“ sind ausreichend. Apropos Badezimmer: Wenn es möglich ist und es zwei Toiletten gibt, dann ist es ratsam, diese zwischen erkrankten und gesunden Familienmitgliedern aufzuteilen (besonders bei Magen-Darm-Erkrankungen).

    1. Wäsche waschen – bei mindestens 60 Grad

    Was machen Sie  mit Bettwäsche, Handtüchern, Waschlappen, Unterwäsche, Putzlappen und Co.? Am besten immer alles bei 60 Grad waschen, das ist den Erregern nämlich zu heiß und sie gehen kaputt. Wenn Sie Reinigungstücher nicht jedes Mal in die Waschmaschine geben möchten, dann lassen Sie sie zumindest immer gut trocknen. Denn Viren und Bakterien mögen es schön feucht.

    1. Küche – hygienisch handeln

    Lebensmittel brauchen Aufmerksamkeit: Denken Sie daran, die Lebensmittel, die es kalt brauchen, entsprechend zu kühlen. Rohe Tierprodukte vertragen sich nicht mit Lebensmitteln, die Sie gerne roh essen möchten. Braten Sie Fleisch und Fisch gut durch, mindestens auf 70 Grad erhitzen. Obst und Gemüse immer gründlich waschen. Gleiches gilt für Geschirr. Das reinigen Sie am besten mit Spülmittel im warmen Wasser oder mithilfe der Spülmaschine.

    1. Frischluft – unbedingt und mehrmals täglich

    Lassen Sie frische Luft herein: Öffnen Sie häufiger am Tag das Fenster für einen kurzen Moment (Stoßlüften)

  1. Was Sie lieber vermeiden sollten – die Don’ts
    1. Niesen – bitte nicht in die Hände

    Auch wenn ein Niesen oder Husten oft plötzlich kommen: Wenn es geht, halten Sie Abstand zu anderen und nicht die Hände benutzen, sondern ein Taschentuch oder die Ellenbeuge. Wie es richtig geht, lesen Sie hier.

    1. Kuscheln und Küssen – besser nicht

    Auch wenn’s schwer fällt: Solange jemand ansteckend ist, sollte er (engen) Körperkontakt zu anderen meiden und am besten für die Zeit auf Abstand gehen. Allerdings brauchen Kinder oft die Nähe zu den Eltern, wenn sie krank sind. Die gute Nachricht: Experten haben beobachtet, dass sich Eltern erkrankter Kinder oft nicht anstecken, auch wenn dabei sicherlich Glück eine Rolle spielt. Ein eigenes „Krankenquartier“ zuhause kann allerdings grundsätzlich nicht schaden, egal ob groß oder klein. Apropos daheim: Dort sollten sich die Patienten erst einmal auskurieren, bevor es wieder zur Arbeit, in den Kindergarten, zur Schule oder den Sportverein geht. Und solange man nicht wieder fit ist, teilt man am besten auch nicht das Geschirr und Handtücher mit anderen.

    1. Gesicht & Co. – nicht anfassen

    Wenn es einen erwischt hat, haben ungewaschene Hände im Gesicht, an Augen, Mund, Nase und Ohren nichts verloren.

    Sicherlich ist dieses kleine „Hygiene-Einmaleins“ nicht brandneu. Aber manchmal kann es ja doch ganz hilfreich sein, sich die Regeln noch einmal vor Augen zu führen – vor allem, wenn die Grippe Hochkonjunktur hat. Sie haben sich vielleicht doch angesteckt, sind sich aber unsicher, ob Sie sich eine Grippe oder doch eher einen grippalen Infekt eingefangen haben? Antworten dazu finden Sie hier. Natürlich beraten die Teams in den Guten Tag Apotheken Sie auch gerne dazu. Der Apotheken-Finder zeigt Ihnen die Experten in Ihrer Nähe.