Donnerstag, 28. März

Erkältetes Kind

So wird der Nachwuchs natürlich sanft wieder gesund

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Das Kind ist krank – und die Eltern leiden mit. Gerade Erkältungen kommen bei Kindern relativ häufig vor. Während Erwachsene schnell zum Medikament greifen, sollte dies bei Kindern wohl überlegt sein: Denn längst nicht alles, was für die Älteren gut ist, wird von den Kleinen auch vertragen – unser heutiger Beitrag zeigt Hausmittel und einfache Tipps, die Beschwerden schnell lindern.

Bis zu zehn Mal krank

Dass Kinder nicht nur gefühlt häufiger erkältet sind als Erwachsene, hat mindestens zwei Ursachen: Einerseits sind sie im Kindergarten oder in der Schule in engem Kontakt zu Gleichaltrigen. Wird dann geniest oder gehustet, können Viren über winzig kleine Speicheltropfen in der Luft den Weg in die Atemwege von anderen gelangen. Und auch beim gemeinsamen Spielen können Krankheitserreger leicht übertragen werden. Zum anderen ist das Immunsystem der Kinder noch nicht vollständig ausgereift – es muss erst noch durch den Kontakt mit Krankheitserregern dazulernen. So wundert es nicht, dass Kinder im Durchschnitt zwischen sechs und zehn Erkältungen aushalten müssen.

Manchmal auch Fieber

Symptomatisch unterscheidet sich eine Erkältung bei Kindern kaum von der, unter der Erwachsene zu leiden haben. Charakteristisch sind:

  • Abgeschlagenheit und schlechtes Allgemeinbefinden
  • weniger Appetit
  • Schnupfen und häufiges Niesen
  • Husten
  • Halsschmerzen und Halskratzen

Auch Fieber kann ein mögliches Symptom einer Erkältung bei Kindern sein. Bis sich der Nachwuchs wieder besser fühlt, können schon ein bis zwei Wochen vergehen.

Natürliche Hilfe kindgerecht

Ein Medikament, dass die Erkältungsursache – nämlich die Viren – bekämpft, gibt es leider nicht. Zahlreiche Medikamente können jedoch die mit der Erkältung einhergehenden Beschwerden lindern. Eltern sollten darauf achten, dass die Medikamente für Kinder zugelassen sind: Im Zweifelsfall lieber den Kinderarzt fragen oder sich in der Apotheke beraten lassen. So gibt es beispielsweise einige Präparate in einer Dosierung, die besonders für eine Erkältung bei Kindern geeignet ist: So sind Kapseln wie die des pflanzlichen Schleimlösers Myrtol zum Beispiel niedrig dosiert und relativ klein, so dass sie von Kindern besonders leicht geschluckt werden können. Zugelassen ist dieses Präparat bereits für Kinder ab sechs Jahren.

Natürliche Hausmittel für Kinder                                            

Unsere Großeltern-Generation wusste Erkältungen noch mit natürlicher Kraft zu bekämpfen – wer kennt sie nicht, die aufgeschnittene Zwiebel auf dem Tellerchen, die auf dem Nachttisch während dem Schlafen ihre wohltuende Kraft entfaltet. Denn was uns beim Zwiebelschneiden die Tränen in die Augen treibt, macht die Zwiebel enorm gesund: Die in ihr enthaltenen scharfen ätherischen Öle, allen voran die Sulfide, wirken antiviral, immunstärkend und entzündungshemmend. Sie sind damit auch für Kinder eine perfekte Unterstützung in der Erkältungssaison. Die Wirksamkeit der Zwiebel bei Erkältungskrankheiten ist seit vielen tausend Jahren belegt. Besonders bei Husten leistet sie wertvolle Dienste durch ihre schleimlösende und schmerzstillende Wirkung.

Hausmittel und Tipps

  • Ansteigendes Fußbad: Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung stellt das Kind seine Füße in eine kleine Wanne, in die etwas lauwarmes Wasser gefüllt wird. Anschließend langsam heißes Wasser dazugegeben, sodass die Temperatur in der Fußwanne angenehm warm wird (ungefähr 39 Grad Celsius). Nach circa zehn Minuten die Füße gut abtrocknen und in kuschlige Socken stecken.
  • Regelmäßiges Lüften: Zusammen mit ausreichender Luftfeuchtigkeit ist es ebenfalls wichtig, wenn das Kind erkältet ist. So trocknen die Schleimhäute nicht aus. Tipp: Für mehr Luftfeuchtigkeit im Raum feuchte Tücher aufhängen oder im Winter Schalen mit Wasser über der Heizung aufstellen.
  • Viel Trinken: Eine gute Versorgung mit Flüssigkeit ist auch bei Kindern wichtig, denn sie verflüssigt den Schleim in den Atemwegen – so fällt das Abhusten leichter. Tipp: Für Kinder, die nicht trinken mögen, das Getränk mit bunten Strohhalmen aufpeppen. Neben Wasser sind verdünnte Fruchtschorlen mit Vitamin C geeignet.
  • Tee treibt tüchtig: Linden- und Holunderblütentee beispielsweise wird eine schweißtreibende Wirkung nachgesagt. Sie können das Fieber bei einer Erkältung senken. Kinder können dreimal am Tag je eine Tasse davon trinken – ab einem Jahr auch mit etwas Honig gesüßt. Wer keinen Tee mag, für den ist vielleicht Zitronenwasser mit Honig eine Alternative. Dazu den Saft einer Zitrone in einem Glas mit Wasser verrühren und etwas Honig dazugeben.
  • Ruhe bringt Kraft: Wie auch wir Erwachsene brauchen Kinder neben der Zuwendung ihrer Eltern Ruhe und Schlaf. Tipp: Damit sich das Kind nicht alleine im Kinderzimmer langweilt, lässt sich auch mit Decke und Kissen ein gemütlicher Platz auf dem Sofa schaffen. Hörbücher und Hörspiele sind ebenfalls beliebt und tragen dazu bei, dass der Nachwuchs beschäftigt ist, ohne sich anzustrengen.

Vorsicht ist geboten

Abschließend noch der Hinweis, dass nicht jedes Hausmittel für Kinder geeignet ist – obschon diese grundsätzlich im Ruf stehen, sanft und natürlich zu sein. So sind die ätherischen Öle Kampfer und Menthol für Babys und kleine Kinder ungeeignet. Sie können zu starken Nebenwirkungen führen und Übelkeit, Bauchschmerzen und Schleimhautreizungen hervorrufen, im schlimmsten Fall sogar Atemnot und Atemstillstand. Deshalb besser beim Kinderarzt oder in der Apotheke nachfragen, was dem Nachwuchs natürlich gefahrlos auf die Beine hilft.

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