Dienstag, 23. April

Rückenfit

Raus an die frische Luft: Zeit für Rückenübungen

Leben ist Bewegung. Doch wir sitzen meist mehr, als dass wir aktiv sind. Auf diese Bewegungsarmut gehen zum Beispiel Rückenschmerzen zurück. 38 Millionen Mal pro Jahr gehen Deutsche deshalb zum Arzt, so eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Nur bei etwa 15 Prozent der Betroffenen könne laut Studien-Ergebnis festgestellt werden, woher der schmerzende Rücken kommt. Was also tun?

In akuten Situationen verschaffen Schmerztabletten, Wärmepflaster oder Gels Linderung. Der Tag der Rückengesundheit (15. März) animiert in diesem Jahr zu „Rückenfit an der frischen Luft“. „Die frische Luft und das Grün aktivieren wichtige Körperfunktionen. Bereits wenige Minuten körperliche Aktivität in der Natur heben unsere Laune und verbessern unser Selbstwertgefühl“, ist der Bundesverband deutscher Rückenschulen (BdR e.V.) überzeugt, der inzwischen die Schirmherrschaft für den Tag der Rückengesundheit übernommen hat.

Was können Sie an der frischen Luft machen?

Also, raus nach draußen: Garten, Stadtpark, Wiesen, Berge, See oder Strand, Fuß- und Radwege – egal, wohin es Sie am ehesten zieht, die Möglichkeiten, sich in der Natur zu bewegen, sind vielfältig. Dazu gehören zum Beispiel Wandern, Walking, Laufen, Schwimmen, Gymnastik, Fang- und Laufspiele, Yoga, QiGong oder Meditation, Radfahren, Inline-Skaten, Volleyball, Basketball, Federball, Klettern, Slackline, Skifahren, Segeln, Surfen, Kanu, Fußball, Tennis, Golf und Triathlon. Anregungen und Übungen für einen starken Rücken finden Sie unter anderem in diesem YouTube-Video zum Rückentraining.

Warum tut Bewegung an der frischen Luft gut?

„Werden Muskeln und Gelenke bewegt, wirkt das wie eine kleine Massage. Verspannungen werden gelockert, die Durchblutung wird angeregt und die Schmerzen lassen nach. Eine Schonhaltung, also das Vermeiden von Bewegungen dagegen, kann die Schmerzen noch verstärken. Besonders förderlich ist dabei die Bewegung an der frischen Luft“, erklärt die Aktion Gesunder Rücken. Warum? Der Stoffwechsel wird angeregt, Zell-, Zucker- und Fettstoffwechsel lassen den Blutdruck sinken und beruhigen den Puls. Die Produktion des Schlafhormons Melatonin wird reguliert und die Bildung von Glückshormonen gefördert.

Was für Ursachen können Rückenschmerzen haben?

Vernachlässigte, untrainierte Haltemuskeln, die sich in der Tiefe verkürzen: Sie sind in vielen Fällen der Übeltäter, der zu Rückenschmerzen führt. Wie? Die Mechanik der Gelenke verändert sich, Sehnenansätze verhärten sich. Sind Bewegungsmuskeln unterfordert, werden sie geschwächt und bilden sich zurück. Dadurch werden die Gegenspieler-Muskeln strapaziert. Sie verspannen sich und werden schlechter durchblutet – autsch. Die Schmerzrezeptoren melden sich zu Wort. Mehr zu den Ursachen von Rückenschmerzen, aber auch wer besonders gefährdet ist, lesen Sie im Interview mit Rückenpapst Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer.

Welche Arten von Rückenschmerzen gibt es?

Chronische Rückenschmerzen: Sie quälen Sie länger als zwölf Wochen. Als Hauptursache gelten Verschleiß an der Wirbelsäule bzw. an den Bandscheiben.

Spezifische Rückenschmerzen: Dazu gehören unter anderem Erkrankungen, Verletzungen oder Verformungen der Wirbelsäule, aber auch Verschleiß-Erkrankungen wie Arthrose.

Unspezifische Rückenschmerzen: Sie treten am häufigsten auf – Verhärtungen, Verspannungen und Reizungen der aktiven Bewegungselemente der Rückenmuskulatur und der passiven Haltestrukturen der Sehnen und Bänder sind daran schuld.

Manchmal rühren die Schmerzen allerdings gar nicht vom Rücken her, sondern können beispielsweise in den Nieren, im Unterleib und der Bauchspeicheldrüse entstehen und entsprechend ausstrahlen.