Freitag, 01. August

Eine Freundschaft fürs Leben

Freunde finden wie geht Das? 

©stock.adobe / Yakobchuk Olena

Sie hören zu, wenn wir ein Problem haben, lachen mit uns und geben uns das Gefühl, gesehen und verstanden zu werden – Freunde bereichern das Leben. Zum internationalen Tag der Freundschaft am 30. August lohnt es sich, mal wieder das Telefon in die Hand zu nehmen und ein Treffen mit einer lieben Person zu vereinbaren. Denn Freundschaft ist mehr als ein netter Zeitvertreib – sie hält sogar gesund. Doch während kleine Kinder meistens schnell und einfach neue Freunde finden, fällt uns das im Erwachsenenalter nicht immer leicht. Einsamkeit betrifft mittlerweile viele Menschen, von Jugendlichen bis Senioren. Dabei kann jeder neue Freunde finden – egal, in welchem Alter. 

So gesund sind Freundschaften 

Echte Freunde sind Balsam für die Seele und für den Körper. Sie können die Gesundheit stärken und sogar die Lebenserwartung verlängern. Das zeigt eine Meta-Analyse mit 148 Studien. Wer enge Beziehungen pflegt, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit auf ein langes Leben als Menschen ohne oder mit nur oberflächlichen Bekanntschaften. Interessant: Für die körperliche Gesundheit ist ein Mangel an Freundschaften ähnlich negativ wie Rauchen. Und laut der Studie wirken Freunde sich sogar positiver auf die Lebenserwartung aus als Sport. 

Dagegen kann ein langfristiges Gefühl von Einsamkeit zu einem nachweisbaren Anstieg des Stress-Hormons Cortisol führen. „Freundschaften wirkten dem entgegen“, erklärt Prof. Eva Peters, Leiterin des Psychoneuroimmunologie-Labors der Uniklinik Gießen. „Die gemeinsame Zeit mit Freunden kann helfen, das Hormon Cortisol im Blut so einzustellen, dass Entzündungen gestoppt werden, das weiß man zum Beispiel aus Untersuchungen über das Lachen. Und das ist gut für das Immunsystem.“ Auch der mentalen Gesundheit tun Freundschaften gut. Sie senken zum Beispiel das Risiko für Depression, wir fühlen uns sicherer, wenn wir nicht allein sind. Warum das so ist, daran wird noch geforscht. „Ein Teil der Erklärung liegt in der Evolution“, erläutert Peters. „Der Mensch ist von Natur aus auf Kontakte angewiesen – sowohl physisch als auch psychisch.“ 

Einsamkeit kennt kein Alter 

Mit jeder Veränderung von Lebensumständen kann auch Einsamkeit entstehen: Ein Umzug in eine neue Stadt, zum Beispiel für den Beruf, das Studium oder die Liebe, und plötzlich sind die gewohnten Freunde ganz weit weg. Auch wer sich eines hohen Lebensalters erfreut, muss feststellen, dass nicht alle Freunde damit gesegnet sind und einem für immer zur Seite stehen. Doch wo findet man überhaupt neue Freunde? Oft lässt uns auch eine gewisse Schüchternheit davor zurückschrecken, fremde Personen näher kennenzulernen. Dabei entstehen Freundschaften selten nur durch Zufall – man kann sie aktiv gestalten. Bevor man auf die Suche geht, sollte man sich fragen: Was wünsche ich mir in einer Freundschaft? Ähnliche Interessen und gemeinsame Aktivitäten wie Sport, Reisen oder ab und zu Kaffee trinken? Oder einfach jemanden zum Reden? Würde mich ein Mensch, der ganz anders ist als ich, abschrecken oder bereichern?

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Vereine und Gruppen 

Sportvereine, Chöre, Literaturkreise, Wanderclubs oder Spieleabende bringen Menschen regelmäßig zusammen – oft entstehen daraus langjährige Freundschaften. 

Volkshochschulen und Workshops 

Ob Töpfern, Sprachen, Fotografie oder Tai-Chi – Kurse eignen sich ideal, um Gleichgesinnte kennenzulernen. 

Kirchliche und soziale Gruppen 

Viele Gemeinden bieten Gesprächskreise oder gemeinsame Aktivitäten für alle Altersgruppen. 

Ehrenamtliches Engagement 

Wer sich für andere einsetzt, kommt schnell in Kontakt mit Menschen, die ähnliche Werte teilen – sei es im Tierheim, beim Vorlesen im Kindergarten oder in der Nachbarschaftshilfe. 

Cafés mit sozialem Konzept 

In vielen Städten gibt es „Mitmach-Cafés“ oder Reparatur-Cafés, die auf Begegnung ausgelegt sind. Zum Beispiel in München „Die gute Stube“ mit tollen Projekten wie „Imkern gegen Einsamkeit“ und dem „Stubenhocker-Netzwerk“. 

Gemeinsame Bekannte 

Vertraut man jemandem an, dass man sich manchmal einsam fühlt, gibt es immer die Chance, in einen bestehenden Freundeskreis aufgenommen zu werden. Auch die eigenen erwachsenen Kinder könnten ein gemeinsames Treffen mit ihren Freunden und deren Eltern vereinbaren. 

Freundschaft muss wachsen und gedeihen 

Möglichkeiten, wo man Menschen begegnet, und neue Freunde finden kann, gibt es viele (siehe Kästen). Dafür gibt es viele verschiedene Angebote vor Ort sowie Webseiten und Apps. Manchmal reicht ein gutes Gespräch, ein gemeinsames Lachen oder der Satz „Ach, das geht Ihnen auch so?“, um zu spüren, dass man den anderen näher kennenlernen möchte. Doch Freundschaft entwickelt sich nicht von allein. Sie braucht Aufmerksamkeit, Vertrauen, Zeit und ein wenig Geduld. Wichtig ist, am Ball zu bleiben und nicht zu lange damit abzuwarten, sich noch einmal zu verabreden, eine Nachricht zu schreiben oder anzurufen. Wer sich authentisch zeigt, wird meist mit Offenheit belohnt – und es ist völlig in Ordnung, eigene Unsicherheiten zu zeigen oder zu sagen, dass man auf der Suche nach neuen Kontakten ist. 

Über den eigenen Schatten springen 

Jede Freundschaft beginnt mit einem ersten Kontakt – doch genau der fällt vielen Menschen schwer. Was, wenn ich mich aufdränge? Was, wenn ich abgelehnt werde? Solche Ängste kennt jeder. Doch sie sollten uns nicht davon abhalten, auf andere zuzugehen. Aktiv zu werden, braucht Mut – aber es lohnt sich. Manchmal reicht schon eine kleine Geste: ein Gespräch in der Warteschlange, ein ehrliches Kompliment, eine Einladung zum Kaffee. Wer sich traut, Interesse zu zeigen, wird oft überrascht, wie positiv andere darauf reagieren. Denn viele Menschen fühlen sich einsam und sind dankbar, wenn jemand den Anfang macht. Dabei muss gar nicht jede Begegnung zu einer Freundschaft werden – aber jeder Kontakt erweitert den eigenen Horizont und mit jedem Schritt wächst der Mut, andere anzusprechen. 

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www.nebenan.de Nachbarschaftshilfe und lokale Kontakte, oft mit Treffpunkten oder Veranstaltungen vor Ort. 

www.meetup.com Eine internationale Plattform für Hobby-, Sprach- oder Freizeitgruppen – von Philosophie-Stammtischen bis hin zu Filmabenden oder Wanderungen. 

Spontacts ist eine App für gemeinsame Unternehmungen wie Radfahren, essen gehen, Ausflüge oder Konzerte und ideal für alle, die ohne feste Bindung aktiv sein möchten. 

Bumble for Friends Eine Variante der Dating-App „Bumble“, bei der es aber rein um Freundschaften geht und die besonders unter jüngeren Menschen beliebt ist. 

Auf Facebook finden sich zahlreiche Gruppen zu gemeinsamen Hobbys und Interessen, denen man sich anschließen und in denen man sich zum Beispiel zum gemeinsamen Wandern verabreden kann. 

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Silbernetz ist ein „Telefonfreundschaftsnetzwerk“ für Menschen ab 60, die sich einsam fühlen. Silbernetz ist kostenlos und anonym erreichbar unter Telefon 0800/4 70 80 90. 

Wege aus der Einsamkeit e. V. ist ein Verein mit digitalen und analogen Formaten zur Förderung von Teilhabe im Alter. Es finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Viele Städte und Gemeinden bieten Räume und Zeiten an, die ein ungezwungenes Miteinander ermöglichen. Ein Blick auf die Website der Stadt, in die Zeitung oder auf das Schwarze Brett in der Apotheke lohnt sich.

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