Sonntag, 24. November

Schlafmittel besser nur kurzzeitig einsetzen

Schlaf gestört? So kommt die Nachtruhe gesund zurück

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Unser Körper braucht regelmäßig und ausreichend Schlaf – nur dann fühlen wir uns erholt, nur dann können sich die Zellen regenerieren. Wenn die Nachtruhe gestört ist, greifen viele zum Schlafmittel. Doch Vorsicht: Rezeptfrei heißt nicht harmlos. Heute erfahren Sie, was beachtet werden muss und wie Sie wieder erholsam Ruhe finden.

Rezeptfreie Schlafmittel

Gegen Schlafstörungen können rezeptfreie Schlafmittel helfen – sie sollten aber nur eingenommen werden, wenn nichtmedikamentöse Maßnahmen nicht ausreichen. Denn rezeptfrei heißt nicht harmlos: Experten raten, synthetische Schlafmittel ohne Unterbrechung nicht länger als zwei Wochen einzunehmen. Sie warnen: Wer 65 Jahre oder älter ist und synthetische Schlafmittel aus der Gruppe der Antihistaminika einnimmt, riskiert schwerwiegende Nebenwirkungen. So wurden zum Beispiel Sehstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen oder Stürze beobachtet.

Teufelskreis droht

Um bei chronischen Schlafstörungen die Notwendigkeit einer fortgesetzten Anwendung zu überprüfen, sollte nach zweiwöchiger täglicher Einnahme die Dosis schrittweise reduziert oder abgesetzt werden. Das behutsame Reduzieren ist wichtig, denn ein plötzliches Absetzen kann erneut zu Schlafstörungen führen, was einen Teufelskreis auslösen kann. Die Wirkung der beiden synthetischen Wirkstoffe Diphenhydramin und Doxylamin hält etwa acht Stunden lang an. Zu spät am Abend oder erst spät in der Nacht eingenommen, können sie am nächsten Morgen zu einem „Hang-over“ mit Müdigkeit und eingeschränkter Reaktionsfähigkeit führen.

Natürliche Schlafmittel helfen

Wer an Schlafstörungen leidet, sollte sich von seiner Apothekerin oder seinem Apotheker vor Ort beraten lassen, damit eventuelle Ursachen identifiziert werden können. Länger als zwei Wochen sollten allenfalls pflanzliche Schlafmittel eingenommen werden. Sie enthalten zum Beispiel Baldrianwurzel, Hopfenzapfen, Melissenblätter, Lavendelblüten oder andere Heilpflanzen, einzeln oder in Kombinationen. Die Wirkung pflanzlicher Beruhigungsmittel setzt in der Regel erst nach einigen Tagen oder Wochen ein. Sie können eine Alternative zu synthetischen Wirkstoffen darstellen; eine Gewöhnung ist derzeit nicht bekannt.

Guter Rat aus der Apotheke

Wirksamer als selbstgekochte Tees sind behördlich zugelassene Extrakte, die hochdosiert zum Beispiel als Tinkturen, Tabletten oder Kapseln eingenommen werden: In höchster Güte, der Arzneibuch-Qualität, sind Tees in der Apotheke erhältlich. Dort erhalten Betroffene auch individuelle Tipps zur persönlichen Schlafhygiene.

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