Wird der Herzmuskel im Zuge der Behandlung nach einem Infarkt durch Stoßwellen erschüttert, werden kleinste zelluläre Bläschen, sogenannte Vesikel, freigesetzt, die den Regenerationsprozess einleiten. Das haben Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck herausgefunden. In zahlreichen Zellkultur- und Tiermodellen konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass Stoßwellen zur Neubildung von Blutgefäßen (Angiogenese) führen: Die entscheidende Rolle spielt die Aktivierung eines Rezeptors des angeborenen Immunsystems.
Genesung eingeleitet
„In der Zellkultur wie auch im Mausmodell konnten wir erstmals zeigen, dass die für die Angiogenese verantwortlichen Zellen nach der mechanischen Stimulation durch die Stoßwellen kleinste Mikrovesikel, sogenannte Exosomen, freisetzen“, so Erst-Autor Dr. Can Gollmann-Tepeköylü im Fachjournal „Cardiovascular Research“. Diese außerhalb der Zellen liegenden Bläschen transportieren Botenstoffe, die einen bestimmten Rezeptor aktivieren – in Folge dessen werden neue Gefäße gebildet.
Hilferuf
Den Experten ist es zudem gelungen, winzige Vesikel zu isolieren und genauer zu charakterisieren. Der infarktgeschädigte Herzmuskel von Mäusen, denen die Wissenschaftler Mikrovesikel mit einem bestimmten Botenstoff injizierten, erholte sich deutlich besser. Ein Effekt, den die Forscher in gleicher Weise als das Ergebnis von Stoßwellen ausgelöst sehen, die während einer Bypass-Operation an den geschädigten Herzmuskel abgegeben werden. In der Freisetzung der Mikrovesikel vermuten die Autoren einen angeborenen Mechanismus, mit dem der Herzmuskel auf die Erschütterungen antwortet – „quasi ein Hilferuf der Zellen zur Gefäßneubildung“, wie Herzchirurg Leo Pölzl ergänzt.
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