Gibt es einen Zusammenhang zwischen langen Arbeitszeiten und dem Risiko an Diabetes zu erkranken? Jein. Bei Frauen, die mehr als 45 Stunden die Woche arbeiten offensichtlich schon, bei Männern dagegen scheinbar nicht. Anders gesagt, es macht Sinn, den Feierabend im Blick zu haben. Zu dem Ergebnis kommen zumindest Forscher aus Kanada.
Daten von 7.065 Berufstätigen untersucht
Die größte Herausforderung, Diabetes vorzubeugen, besteht laut der International Diabetes Federation darin, sozial und ökologisch veränderbare Faktoren zu identifizieren. Deshalb analysierte das Wissenschaftler-Team Daten aus über zwölf Jahren von 7.065 Männern und Frauen. Sie waren zunächst nicht an Zucker erkrankt und waren berufstätig. Die Forscher untersuchten, ob eine Verbindung zwischen langen Arbeitszeiten und auftretenden Diabetes-Erkrankungen existiert.
Auswertung: Unterschiede bei Frauen und Männern
Das Resultat: Frauen, die 45 Stunden oder länger arbeiteten, haben nach Angaben der Wissenschaftler ein signifikant höheres Zucker-Risiko als Frauen, die zwischen 35 und 40 Stunden ihrem Job nachgingen. Der Effekt wurde leicht abgeschwächt, als Aspekte wie Rauchen, Bewegung, Alkoholkonsum und Gewicht berücksichtigt wurden. Bei Männern entdeckten die Forscher dagegen keinen Zusammenhang zwischen längeren Arbeitszeiten und Diabetes.
Für die Wissenschaftler ist dieser Unterschied durchaus plausibel. Denn Männer, die lange arbeiten, hätten meist gute Positionen bei entsprechender Bezahlung. Frauen dagegen würden schlechter verdienen und hätten andere Tätigkeitsfelder. Außerdem seien sie an starrere Zeitmodelle gebunden. Dass längere Arbeitszeiten Diabetes begünstigen, könne, so die Autoren der Studie, an einem chronischen Stressreaktionsmechanismus liegen.
Für sie gibt ihre Studie deshalb gute Ansatzpunkte im Hinblick auf die Prävention. Die Arbeit wurde bei The BMJ (ehemals British Medical Journal) veröffentlicht.
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